Ferrari-Sieg in der Heimat

Team | Auto | Zeit | |
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1. | Pisarik/Kràl/Malucelli | Ferrari 488 GT3 | 8:00:28,622 |
2. | Lafargue/Lafargue/Enjalbert | Mercedes-AMG GT3 | 8:01:49,863 |
3. | Konrad/Mapelli/Maggi/Zöchling | Lamborghini Huracàn GT3 | 8:04:07,704 |
4. | Onslow/Cole/L. Vos/Veltman | Mercedes-AMG GT3 | 8:01:11,755 |
5. | Kroll/Kroll/Eggimann-Heyer/Frankenhout | Mercedes-AMG GT3 | 8:02:20,676 |
6. | Edehoff/Felbermayr jr./Fornè/Schmidt | Audi R8 LMS | 8:04:09,974 |
7. | Ineichen/Lenz/Pampanin/Pavlovic | Lamborghini Huracàn GT3 | 8:00:46,371 |
8. | Coigny/A. David/Feller | Mercedes-AMG GT3 | 8:01:44,323 |
9. | Putman/Espenlaub/Foster | Porsche 991 Cup | 8:00:59,584 |
10. | Schmersal/v. Oeynhausen/Oestreich | Audi R8 LMS Ultra | 8:01:30,678 |
11. | Dr. Kirchhof/Edelhoff/Grimm/Vogler | Audi R8 LMS | 8:01:59,232 |
12. | Sager/Rettenbacher/Zöchling | Porsche 991 Cup | 8:02:06,583 |
Zwei Monate nach dem Auftakt in Dubai absolvierte die 24H-Series ihren ersten Auftritt in Europa und die Hankook 12H von Mugello brachten ein schon fast kitschiges Ergebnis: der Ferrari 488 GT3 der Scuderia Praha siegte auf dem heimischen Terrain der italienischen Traditionsmarke, doch auch die österreichischen Teams setzten sich toll in Szene.
Das 12 Stunden Format der 24H-Series ist wohl ein besonderes. Nachdem die meisten Rennstrecken ja aus Lärmschutzgründen nur unter Tags befahren werden dürfen und ein 12H Rennen damit nicht umsetzbar ist, erfanden die Creventic-Leute vor einigen Jahren das Langstreckenrennen in zwei Durchgängen. Nach dem Qualifying am Vormittag, startet das Rennen noch am gleichen Tag am Nachmittag. Vier Stunden geht es rund und dann folgt quasi ein Time-Out. Es wird abgewunken und während die Piloten gemütlich Abendessen und sich ausschlafen können, sind die Fahrzeuge im Parc fermé eingesperrt. Das bringt die Taktik ins Spiel, denn je nachdem wie man nach vier Stunden liegt, kann das schon rennentscheidende Folgen haben. Ein Vorsprung, den sich das führende Fahrzeug in der Klasse herausgearbeitet hat, geht nämlich verloren, da wieder fliegend ohne Differenz gestartet wird und die Zeitguthaben auch nicht aufgehoben werden, außer man ist nicht mehr in der gleichen Runde wie der Führende. Ein Boxenstopp zur falschen Zeit, kann also schnell einen Rundenverlust und somit einen gewaltigen Nachteil für den zweiten Teil – der dann aus acht Stunden besteht – bedeuten. Auch die unterschiedlichen Spritmengen im Tank beim Re-Start liefern zusätzliche Spannungsmomente, wenn es wieder losgeht. Soviel zum technischen Ablauf der 12H aufgeteilt auf zwei Tage.
Schon im Training zeigte die Scuderia Praha, dass mit ihr zu rechnen sein würde. Lokalmatador Matteo Malucelli stellte den Ferrari auf Platz 1 und verwies die Porsches von Forch Racing und das Siegerauto von Dubai – Herberth-Motorsport auf die Plätze. Rang vier ging an den Konrad Lamborghini, in dem Franz Konrad zur Abwechslung mal wieder selbst ins Lenkrad griff. Die Grasser-Truppe war diesmal in der Amateurwertung am Start und ging vom fünften Klassenrang ins Rennen. Einen Hundertstel-Sekunden-Krimi lieferten sich die schnellsten in der 991 Klasse, in der schließlich der Olimp Porsche knapp vor Christoph Zöchling im MSG-Auto die Nase vorne hatte.
Gleich nachdem die Ampel auf Grün schaltete übernahm die Ferrari-Mannschaft das Kommando, gefolgt von den beiden Porsche-Teams und dem starken Konrad Lamborghini, der munter in der Spitzengruppe mitmischte. Das erste Drama ereilte dann die Sieger von Dubai. Daniel Allemann musste den Herberth Porsche nach 95 Runden in der dritten Stunde mit Motorschaden abstellen, womit nur mehr drei Autos um den Sieg kämpften und da Giorgio Maggi das Tempo seines Teamkollegen Marco Mapelli nicht mitgehen konnte, fiel auch das Konrad-Auto noch am Freitag aus der Schlagdistanz der Führenden. Anders die Situation bei den Amateuren, wo Mark Ineichen, Roberto Pampanini und Christoph Lenz den Huracàn des Grasser-Teams auf den 3. Platz in der Klassenwertung nach vorne brachten. Und in der Cup-Porsche Klasse lagen Sager/Rettenbacher/Zöchling mit Rang 2 in Schlagdistanz zum führenden Olimp-Porsche.
In den zweiten acht Stunden am Samstag, dann ein ähnliches Bild: während der führende Ferrari von Jiri Pisarik/Josef Král/Matteo Malucelli wie ein Uhrwerk seine Runden abspulte, passierten dahinter die Dramen. Der letzte verbleibende Porsche des Forch Teams musste zunächst nach einer Kollision lange reparieren, nur um dann eine Stunde vor Schluss mit einem Reifenschaden endgültig auszufallen. So ging der zweite Platz abgeschlagen an den Mercedes AMG von IDEC Sport Racing mit Patrice Lafargue/Paul Lafargue/Dimitri Enjalbert am Steuer und über den dritten Gesamtrang durfte sich die Konrad-Lamborghini Truppe in der Besetzung Franz Konrad/Marco Mapelli/Giorgio Maggi freuen. Bei den Amateuren erreichte die Grasser Truppe schließlich hinter dem siegreichen Hofor Mercedes AMG den zweiten Rang und auch bei den Cup-Porsches landete der MSG-Porsche mit Sager/Rettenbacher/Zöchling auf Platz 2 hinter dem Prosport Performance Porsche mit der amerikanischen Truppe Charles Putman/Charles Espenlaub/Joe Foster am Lenkrad. Dabei hatte das MSG-Trio die Hand schon am Siegespokal, doch zwei Reifenschäden in der Schlussphase kosteten letztlich den Sieg.
Noch schlimmer erging es aber der KTM-Mannschaft von True Racing. Mit dem modifizierten X-Bow GT4 mussten Reinhard Kofler/Tomas Enge/Hubert Trunkenpolz und Klaus Angerhofer mangels Konkurrenz in der SPX-Klasse bei den GT3 mitfahren und schlugen sich dabei prächtig. Man lag bereits in den Top Ten, als der Öldruck wegblieb und der Motor seinen Geist aufgab. Dennoch blicken die Mannen von True Racing hoffnungsvoll in die Zukunft und schon beim nächsten Lauf auf dem Red Bull Ring möchte man erneut das Potential des X-Bow unter Beweis stellen.