Thronfolger

kräftiger, prompt reagierender Motor,
komfortables Fahrwerk,
bequeme Sitze,
Bedienung teilweise gewöhnungsbedürftig,
eher der Gleiter,
nicht der billigsten Einer
Preis: € 56.554,-, Sonderausstattungen: € 13.318,41, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 69.872,41
Sicherheit: Airbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Kopf-/Schulterairbags für alle Insassen, Knieairbag für Fahrer, Aktive-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzer, ISOFIX-Aufnahme für die hinteren Sitze, Lendenwirbelstütze für Fahrer und Beifahrer, Kopfstützen auf allen Plätzen,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,8 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 8,4 sec.,
Vmax: 205 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4 Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, VVT, direkte Einspritzung, Common Rail, 2 Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.969 cm3,
max. Leistung: 190 PS/140 kW bei 4.250/min-1,
max. Drehmoment: 400 Nm. bei 1.750-2.500/min-1,
Verdichtung: 15,8:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 8-Stufen-Automatik, Geartronic, Allradantrieb über elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung mit Instant Traction, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, doppelte Dreieckquerlenker, Schraubenfedern, h-Mehrlenkerachse, Blattfedern, v-Schraubenfedern, v/h-Luftfederung, v/h-Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, v-Ø 322 mm, h-Ø 302 mm, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Berganfahrassistent, Bergabfahrhilfe,
Bereifung: 295/30 R22,
Gewicht: 1.945 kg,
L/B/H: 4.690/1.900/1.660 mm,
Radstand: 2.870 mm,
Tankinhalt: 60 l,
* Werksangaben
Die 2. Generation des Volvo XC60 zeigt sich durch und durch CI-konform – von den Scheinwerfern, bis zu dem Abgasendrohr. Ohne dem Fazit vorgreifen zu wollen, ist das schwedische Midsize-SUV wohl eines der schönsten auf dem nahezu überschwemmten Markt der Sport Utility Vehicle. Keine exotischen Designexperimente, dafür eine geradlinige, schwedische Noblesse ziert das SUV und wirkt dabei wie ein kostspieliger Maßanzug aus dem Hause Kiton. Haut Couture auf Rädern. Die Übersicht: Der XC60 – unendliche Weiten unverbauten Glases und eine relativ viereckige Karosserie ohne starke Winkel sorgen dafür, dass so gut wie nie die Sicht behindert wird. Allein die Abmessungen der Heckscheibe sind in diesem Zusammenhang erwähnenswert.
Im Innenraum des Midsize-SUV regiert das skandinavische Flair in ebensolcher Ausprägung wie in den anderen SUV-Geschwistern. Nüchtern, hochwertig und aufgeräumt beschreibt das Flair in drei Worten und initiiert auf allen Plätzen eine zwar kühle, aber dennoch sehr behagliche Atmosphäre.
Vertraut – so wirkt das Armaturenbereich, wenn man die aktuellen Volvos kennt.
Keine Spielereien, sondern klar definierte Strukturen, die sowohl den Fahrerplatz als auch alle Bedien- und Informationselemente hervorheben, ohne dabei den Sinn fürs Ambiente zu vernachlässigen. Hochwertige und ausgewählte Materialien erfüllen perfekt verarbeitet einen hohen Anspruch. Vom griffigen Lederlenkrad über den senkrechtstehenden Bildschirm als Infozentrale, bis zu den stark konturierten Sitzen. Oftmals findet man in manchen Sportwagen Sitze, die einen weitaus höheren Couchfaktor aufweisen, als diese hochgradig straffen Gestühle mit einer Fünf-Sterne-Wertung in puncto Seitenhalt und Verarbeitungs- sowie Materialqualität.
Erklimmt man seinen Sitz, der in einer echten, weil erhöhten SUV-Lage prangt, kommen ab und an Vergleiche mit den Sitzen in Fahrgeschäften wie Achterbahnen in den Sinn. Selten hat man die Chance, in einem SUV so sportiv eingefasst und wohlbehütet zu thronen, dass die Ambivalenz aus einem „Sportsitz“ und der erhöhten Position, sowie Übersicht fast schon ein Quäntchen zu kontrastreich erscheinen mag.
Diese Sitze sollten wahrhaftig ins Sortiment bekannter Möbelhäuser einziehen. Wie herrlich ist die Vorstellung, nach dem Eintritt ins Rentenalter in seinem Schaukel-Sportsitz gemütlich bei einem Gin Tonic gedanklich die letzte Tour im Schweden-SUV Revue passieren zu lassen?
Auch im Laderaum scheint ein Hauptaugenmerk neben aller Designkunst, auch der Nutzbarkeit gewidmet worden zu sein. Bereits 505 Liter im normalen Modus erlauben die meisten Einsatzzwecke abdecken zu können. Sollte mal mehr erforderlich sein, hilft das Zurückklappen der Rückenlehnen, dadurch erweitert man das Kofferraumvolumen auf 1.432 Liter.
Als D4 AWD verbunden mit einer Achtstufen-Geartronic-Automatik. Der Vierzylinder-Diesel mit Twin-Turbo-Aufladung leistet in besagter Ausbaustufe 190 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter. Zeit also, für Brot und Spiele.
Durchzug und Verbrauch sind angemessen und wer keine Beschleuningsorgien á la T8 erwartet, der sollte mit dem Aggregat in allen Belangen vollkommen zufrieden sein.
Die Automatik schaltet sehr weich und mit einer jeweils kleinen Zugkraftunterbrechung, welche man mitunter insbesondere bei Lastwechsel in Form einer dann auftretenden Gedenksekunde spürt.
In urbanen Gefilden erweist sich die Motor/Getriebe-Kombination als optimal, zumal der Volvo fahrtechnisch kleiner wirkt, als man es ihm auf den ersten Blick ansieht. Jedenfalls scheut der kompakte Schwede auch enge Parkhäuser nicht, in knapp bemessene Parklücken parkt der XC60 optional sogar selbständig ein.
Dank Allrad AWD sind auch kleine Abstecher in leichtes Gelände und Schotterwandern möglich, wo er sich ebenso unbeeindruckt wie gelassen gibt. Übertreiben sollte man es zwar nicht, aber holprige Feld-, Wald- und Schotterwege stellen für das SUV keinerlei Probleme dar. Vor allem durch das verstellbare Luftfahrwerk, welches entsprechenden Zuwachs an Bodenfreiheit gewährleistet, ermöglicht hier so manches Plus an Strecke über Stock und Stein.
Dieser Eindruck bleibt auch auf der Landstraße erhalten, wenngleich schnelle Überholmanöver, oder hektisches Kurvengemetzel ganz und gar nicht dem Wesen des nordischen Gleiters entsprechen. Viel lieber würde er weiterhin parallel zur Straße über Felder und Wiesen schweben – bereits erwähntem Allrad und hervorragendem Luftfahrwerk sei Dank.
Erwin Lechner & ffr@ms-insider.com