Positiv Überrascht, Praktischer Nutzen steht an erster Stelle!

Preis
Alltagsnutzen
Bereifung
Design
Fahrwerk
Verarbeitung
Preis: € 3.290,-,
Motor: 1-Zylinder, viertakt, flüssigkeitsgekühlt, 2Ventile/Zylinder, SOHC, PGM-F1 Kraftstoffeinspritzung,
Hubraum: 124,9 cm3,
max. Leistung: 12 PS/8,98 kW bei 8.500/min-1,
max. Drehmoment: 11,5 Nm. bei 7.000/min-1,
Verdichtung: 11,0:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: automatische Fliehkraftkupplung, V-Riemen,
Fahrwerk: Stahlrohrrahmen mit doppelten Unterzug, v-Teleskopgabel, Ø 33 mm, 89 mm Federweg, h-Antriebsschwinge mit zwei Federbeinen, Federbasis fünffach einstellbar, 83 mm Federweg,
Bremsen: v/h-Einscheibe, v/h-Ø 240 mm, v-Doppelkolbenbremszange, h-Einkolbenbremszange, v/h-ABS,
Bereifung: v-100/80 R16, h-120/80 R16,
L/B/H: 2.034/740/1.158 mm,
Gewicht: 136,9 kg,
Sitzhöhe: 740 mm,
Radstand: 1.340 mm,
Tankinhalt: 7,5 l,
Vmax: 160 km/h,
* Werksangaben
Wir wollen ehrlich sein, als leistungsverwöhnter Motorradfahrer führt man keinen Freudentanz auf, wenn man hört, dass man einen 125er Roller bekommt. Doch die anfängliche Abneigung war total unbegründet. Die kleine Honda glänzt und zwar durch sehr hohen Alltagsnutzen – viel praktischer kann ein einspuriges Kraftfahrzeug nicht sein.
Stauraum. Das erste Wort, welches nach dem Test des SH 125i fällt. Denn Stauraum hat die Honda genug. Unter der Sitzbank passt locker ein Vollvisierhelm rein, selbst wenn der Helm drinnen ist, hat man Platz für ein paar Kleinigkeiten. Und ist die SH 125 noch dazu mit einem Topcase ausgestattet, welches noch ein Stück mehr schlucken kann, gibt’s Stauraum im Überfluss. Somit waren sogar kleine Einkäufe mit der SH absolut kein Problem.
Doch nicht nur mal schnell Einkaufen geht mit der Japanerin, denn hat man sowas in der Garage stehen, benutzt man es auch sehr oft. Der Grund dafür? Nun ja, auf Kurzstrecken ist man mit dem Roller irrsinnig schnell, die engsten und kleinsten Gassen sind immer noch groß genug, um rasant durch zu flitzen. Auch das Wenden ist nahezu nirgends ein Problem, was Fahrten durch die Stadt enorm komfortabel macht, speziell bei plötzlich gesperrten Abschnitten.
Eine Menge Vorteile in der Stadt, doch auch im Freiland fühlen sich der Pilot und der Roller noch wohl. 100 km/h geht fast überall, auch leicht Bergauf und mit knapp 120 km/h V-max (laut Tacho), ist man oft gar nicht mal so langsam unterwegs, dabei bleibt der Verbrauch immer zwischen zwei und drei Liter. Das nächste Geniale am SH 125i ist die Bereifung. Etwas untypisch für Roller in dieser Größe sind die 16 Zoll großen Reifen. Normal haben solche Roller eine Dimension von 12 Zoll, was die meisten aber sehr Kippelig macht. Der SH liegt hingegen super stabil und auch in Schräglage vermittelt er einem Vertrauen und Sicherheit. Das haben die Ingenieure von Honda echt gut gemacht. Das einzige kleine Manko beim Fahren ist vielleicht die etwas harte Abstimmung des Fahrwerkes. Unebenheiten nimmt die Honda manchmal doch sehr ungefiltert und unangenehm auf.
Kommen wir zu etwas weniger schönem – dem Design. Ihm fehlt es ein bisschen an Highlights. Die kleine Honda schaut zwar modern aus mit den LED Elementen im Scheinwerferlicht und Rücklicht, trotzdem wirkt der Roller im Ganzen etwas emotionslos und fad. Das machen die italienischen Kollegen etwas besser. Auch die Verarbeitung ist nicht so gut, wie man sie von Honda sonst so kennt, hie und da mal klappert es, wo ein Plastikteil ist und das Öffnen und Schließen des Handschuhfaches hat überhaupt nicht gut funktioniert. Trotzdem muss man sagen, dass der SH im Großen und Ganzen solide und robust wirkt.
Ein Thema gibt es noch – der Preis. Und der ist gar nicht mal so schlimm. Den Honda SH 125i gibt es nämlich schon für roundabout 3.300,- Euro. Das ist nicht viel Geld für sehr viel Mobilität auf zwei Rädern. Doch nicht nur der Anschaffungspreis ist niedrig, auch die Erhaltungskosten halten sich im Rahmen. Versicherung und motorbezogene Steuer macht fast nix aus und auch Inspektionen sind für den Besitzer mit einem etwas schmäleren „Geldbörserl“ kein Problem. Das dürfte den Roller für eine breite Masse interessant machen, die Verkaufszahlen sprechen für sich.
Irgendwie ist der SH der Alleskönner unter den Rollern. Ob Stadt oder Land, ob Gerade oder Kurve, ob beladen, oder nicht – die kleine Honda macht stets eine gute Figur.