Alltagsheld

gutes Konzept,
intuitive Handhabung,
Leistungsausbeute
Anzeigen im Tachoelement
großer toter Winkel
Übersetzung 1. auf 2. Gang
Preis: € 17.990,-, Mehrausstattung: € 4.025,79, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 22.015,79
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Kopf-Thorax-Airbag vorne, Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,0 l,
Verbrauch Erdgas: 3,3 kg auf 100 Km,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 11,8 sec.,
Vmax: 181 km/h,
Motor: 3-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, direkte Einspritzung, 1 Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 999 cm3,
max. Leistung: 90 PS/66 kW bei 5.800-6.200/min-1,
max. Drehmoment: 160 Nm. bei 1.900-3.500/min-1,
Verdichtung: 10,5:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 5-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, v-Stabilisator,
Bremsen: v-Scheiben, belüftet, h-Trommeln, v-Ø 256 mm, ABS,
Bereifung: 185/70 R14,
Gewicht: 1.164 kg,
L/B/H: 4.060/1.780/1.440 mm,
Radstand: 2.560 mm,
Tankinhalt: 40 l,
Erdgastank: 13 kg
* Werksangaben
Wer kennt ihn nicht? Den Seat Ibiza. So gut wie jeder Fahrneuling der jüngeren Generation darf sich an die Brust heften mit diesem Fahrzeugtyp das Fahren gelernt zu haben. Ist ja auch gut dafür geeignet der Spanier. Und wer nicht mit ihm fahren gelernt hat, kennt ihn von der Straße, denn er ist einer der beliebtesten Kleinwagen in Österreich.
Seine Beliebtheit rührt daher, dass er sehr wendig ist und sich somit leicht und sportlich bewegen lässt. Dies ermöglicht vor allem der Radstand von knapp 2,5 Meter und seine Breite von knapp 1,7 Metern. Er ist somit ausgenzeichnet in der Stadt zu bewegen und passt in nahezu jede Parklücke. Hier wird aber dennoch nicht am Platzangebot im Innenraum gespart, die Insassen und auch das Gepäck finden ausreichend Platz. Verbrauchen tut der Kleine auch im Normalbereich ca. 5 Liter Benzin und wird auch deshalb gerne mal angeschafft.
In Sachen Leistung hat dieser Seat Ibiza hier ein Zuckerl parat. Es handelt sich um einen Hybrid. Erdgas und Benzin teilen sich die Arbeit und erreichen somit eine durchschnittliche Reichweite von 700-800 Kilometer. Das ist sehr beachtlich in diesem Segment! Geld kann hier auch ein wenig gespart werden, denn Erdgas ist etwas erschwinglicher als Benzin. Im Durchschnitt kam der Seat Ibiza im Test mit ca. 12 Kilo Erdgas etwa 200 Kilometer, ohne viel auf sparsame Fahrweise zu achten. Wer noch nie Erdgas getankt hat, sollte sich bewusst sein, dass hierzu ein kleines bisschen Übung gehört. Aber die netten Mitarbeiter an den Tankstellen helfen hier gerne aus.
Ob das Fahrzeug rein mit Erdgas, oder rein mit Benzin angetrieben wird ist für Otto Normalverbraucher kaum merkbar. Weder das Verhalten des Motors noch die Geräuschkulisse ändert sich merklich. An die dauernde Frage des Bordcomputers, ob eine CNG-Tankstelle in der Nähe gefunden werden soll, wenn der Tank leer ist, muss man sich jedoch gewöhnen, es kann diese aber einfach übergangen und weggeschaltet werden. Zu Fahren ist der Kleine auch ganz ordentlich. Man könnte fast denken, er hätte knapp 30 Pferchen mehr unter der Haube, als er eigentlich hat. Ein klein wenig gewöhnungsbedürftig ist leider das Verhältnis zwischen ersten und zweiten Gang. Die beiden mögen sich anscheinend nicht ganz so und versuchen einander die Arbeit zuzuschanzen. Ist es für den zweiten Gang zu wenig – ist es gleichzeitig für den ersten Gang zu viel und umgekehrt. Da sollte man dann an einer Abbiegung bzw. Kreuzung lieber vollends stehen bleiben und mit dem ersten Gang wieder anfahren, oder eben etwas mehr Gas im zweiten Gang geben. Ein Mittelding gibt’s hier nicht.
Mit an Bord gaben die Leute von Seat alle wichtigen Dinge, die man heutzutage braucht: Berganfahrassistent, Navi, Bluetooth Schnittstelle, USB Anschlüsse, Radio, Multifunktionslenkrad. Mehr braucht man in Wahrheit auch nicht und es gefällt sehr, dass das Fahrzeug im Cockpit nicht überladen ist und alles intuitiv gesteuert werden kann. Einzig und allein wurde eine Anzeige im Tachobereich lange gesucht und vermisst. Die Lichtanzeige. Welches Licht (ausgenommen Fernlicht) gerade an ist erkennt man nur am Drehschalter links unter dem Lenkrad. Warum die Ingenieure das so konzipiert haben ist fraglich – Fakt ist, dass dies eine kurze Zeit lang ablenkt, da man beginnt die Anzeigen zu durchsuchen.
Nun handelt es sich beim Seat Ibiza um einen kleinen Hupfer, der sich gut in der Stadt aber auch auf Autobahnen bewegen lässt. Ein weiterer Grund warum er wohl gerne von Fahrschulen als Lernfahrzeug gewählt wird, ist der große Tote-Winkel. Hier muss man schon genauer hinsehen und den 3-S-Blick perfekt ausführen, um alles im Blick zu behalten. Wenn man dies nicht macht, sollte man mit wüsten Gesten und Gehupe anderer Verkehrsteilnehmer rechnen.
Selbst in der Hybrid-Konfiguration macht der Spanier seinem Namen alle Ehre und besticht im Design und Leistung. Die paar kleinen negativen Dinge nimmt man bei diesem Auto gerne in Kauf, denn im Allgemeinen weiß man, was man hier für sein Geld hat.