Komfort-Wanderer

Fahrmodi,
bequem,
geräumig
A-Säule,
Allrad?
viele Optionen
Preis: € 19.016,26, Sonderausstattung: € 3.671,95, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 27.474,95
Sicherheit: Frontairbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit pyrotechnischen Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern, ISOFIX-Kindersitzbefestigung im Fond,
Verbrauch/Drittelmix*: 4,1 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,8 sec.,
Vmax: 183 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und – block, 2Ventile/Zylinder, SOHC, Zahnriemen, VVT, direkte Einspritzung, Common Rail, 1 Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.560 cm3,
max. Leistung: 120 PS/88 kW bei 3.500/min-1,
max. Drehmoment: 300 Nm. bei 1.750-2.500/min-1,
Verdichtung: 18,0:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 6-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Querlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, ABS, Bergabfahrhilfe,
Bereifung: 205/60 R16,
Gewicht: 1.308 kg,
L/B/H: 4.150/1.770/1.600 mm,
Radstand: 2.600 mm,
Tankinhalt: 45 l,
* Werksangaben
Er ist Van, er ist SUV. Letzteres sobald er mit auf „Schotterwandern“-Tour mit MSI unterwegs ist. Er ist ein reiner Fronttriebler, allerdings mit Bergattributen und Regelung per Bremseneingriff. Er ist.
Zunächst einmal das Design. Ob Scheinwerfer, Unterfahrschutz, Jalousie-Attrappen an den hinteren Seitenfenstern, die Dachreling, oder die mit Plastik umrahmten Radhäuser – der C3 Aircross wirkt, zumindest wenn man die optischen Optionen in der Extraliste ausreizt, bisweilen überschminkt. Das sieht in einigen Farbkombinationen ganz gut aus, hinterlässt aber insgesamt einen etwas aufdringlichen Eindruck. Im Interieur ist das anders. Obwohl auch hier die Gestaltung modern und unorthodox ist, fühlt man sich im Auto wohnlich und entspannt eingerahmt.
Das Fahren mit dem C3 Aircross ist im besten Sinne komfortabel. Unterwegs mit dem stärkeren der beiden Dieselmotoren, dem 1,6-Liter-Vierzylinder mit 120 PS Leistung und 300 Nm Drehmoment, sowie Sechsgang-Schaltgetriebe. Da geht schon was. Das Aggregat bringt den Wagen zügig und druckvoll voran, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Ein SCR-Katalysator hilft, die Euro-6-Abgasnorm zu erfüllen. Der dazugehörige Harnstofftank fasst 17 Liter, was nach Citroën-Angaben für eine Fahrstrecke zwischen 25.000 und 30.000 Kilometern reicht.
Auch bei flotter Fahrt auf kurvigen Straßen liegt der Franzose satt auf der Straße, die Seitenneigung hält sich trotz der Bodenfreiheit von 17,5 Zentimetern in Grenzen und das Auto lässt sich so sportlich bewegen, wie das bei einem Kompakt-SUV eigentlich gar nicht sein müsste. Auf den Schotterstraßen im Hinterland von Puchberg bringt der C3 Aircross den SUV zur Geltung. Nein, er ist kein Off Roader, auch keiner der nur durch Dick und Dünn gehen würde – aber dieser Citroën C3 ist eines jener Fahrzeuge, die einen steilen Schotteranstieg genauso wenig scheuen, wie enge Waldpassagen, oder Bach-Durchfahrten. Dafür gibt es das Fahrsystem „Grip Control“, mit dem sich die Drehmomentverteilung an den Vorderrädern in fünf Stufen und je nach Untergrund variieren lässt (Straße, Schnee, Sand, Schlamm und ESP aus); außerdem gehört auch noch ein Bergabfahrassistent dazu. Ja, es ist richtig, in manchen Situationen würde ihm Allrad guttun – im Winter sicherlich mehr, als zum septemberlichen Schotterwandern. Aber nachdenkend müssen wir auch eingestehen – wie oft sind diese Situationen? Wie oft würde man wirklich nicht ans Ziel kommen? Oder einen anderen Weg nehmen müssen? Sehen Sie…
Je geruhsamer die Gangart, desto besser kommt zur Geltung, was Citroën vor allem sein möchte, nämlich „die Referenzmarke in Sachen Komfort“.
Der C3 Aircross ist darüber hinaus auch ein Maßstab bei der Innenraumflexibilität. Die Rückbanklehne ist je nach Ausstattung zwei- oder dreigeteilt, die Lehnen-Neigung ist fünffach justierbar und zudem kann die komplette Bank um 15 Zentimeter in Längsrichtung verschoben werden. Wenn auch noch die Beifahrerlehne nach vorn umgeklappt wird, lassen sich bis zu 2,40 Meter lange Gegenstände einladen. Allerdings gibt es diese Variabilität nicht ab Werk, sondern man muss dafür extra zahlen.
Das Format des Aircross ist ein guter Kompromiss zwischen Geräumigkeit drinnen und Kompaktheit außen. Die Übersicht ist gut, der Blick nach hinten passabel. In Linkskurven jedoch schiebt sich die dicke A-Säule störend ins Blickfeld. Tadellos wiederum ist die Auswahl an Assistenzsystemen, die vom Head Up-Display über die Müdigkeitserkennung bis zum Notbremsassistenten reicht. Und eine kabellose Lademöglichkeit für Smartphones sowie deren Einbindung via Mirror-Link ist ebenfalls gegen Aufpreis im Angebot.
Hinzu kommt ein expressives Design, denn „ein Citroën soll sofort erkennbar sein, zum Beispiel durch die in zwei Ebenen angeordneten Frontscheinwerfer“, hört man aus Frankreich. Ob das eher schräg, oder schick aussieht, ist Ansichtssache, auf jeden Fall ist es ungewöhnlich. Dazu gibt es eine große Auswahl an Farbkombinationen – voilà: es gibt auch in dieser Allerweltsklasse noch Unterscheidungspotenzial und – ebenfalls auch Frankreich angesagt: „Kein anderes Modell dieser Klasse ist so geräumig und bietet eine so große Flexibilität“
Johann Lepka & rrf@ms-insider.com