Blätterrauschen

E-Pedal
Ausstattung
verbessertes Design
Rundumsicht
Lenkradjustierung
keine Schnellladestation zu Hause
Preis: € 39.850,-, Sonderausstattungen: Winter-Paket € 325,-, Intelligenter AROUND VIEW MONITOR € 650,-, Ersatzrad € 120,-, LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht € 550,-, 2 Farbenlackierung € 1.050,-, Pro PILOT Park € 1.200,-,
Sicherheit: Fahrer- und Beifahrerairbag, Kopfairbags vorne und hinten, Seitenairbags vorne und hinten, Drei-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer vorne, ISOFIX-Kindersitzbefestigung auf der Rücksitzbank,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 7,9 sec.,
Vmax: 144 km/h,
Motor: E-System: EM57, AC Synchron,
max. Leistung: 150 PS/110 kW bei 3.283-9.795/min-1,
max. Drehmoment: 320 Nm. bei 0-3.283/min-1,
Batterie: Laminierte Lithium-Ionen Batterie,
Kraftübertragung: Direktantrieb,
Radaufhängung: v-Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, belüftet, v-Ø 283 mm, h-Ø 292 mm, ABS,
Bereifung: 215/50 R17,
Gewicht: 1.580 kg,
L/B/H: 4.449/1.790/1.540 mm,
Radstand: 2.700 mm,
* Werksangaben
Der Nissan Leaf „Zero Emission“ ist in der neuesten Version beim Außendesign gegenüber dem Vorgänger deutlich kantiger und gefälliger ausgefallen. Es dominiert hierbei nicht mehr das extrem hervorgehobene Elektromobildesign der vergangenen Jahre, wo schon von weitem klar war welches Antriebskonzept vorliegt. Vielmehr würde ohne den entsprechenden Kennzeichnungen wie die „Zero Emission“ Logos und einigen dezenten farblichen Akzenten sowohl Außen als auch im Inneren, kein merklicher Unterschied zu einem herkömmlichen benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeug erkennbar sein.
Im Innenraum spiegelt sich das äußere Erscheinungsbild wieder. Eine unspektakuläre, wenig verspielte Armaturenlandschaft mit gut ablesbaren Instrumenten und wertigen Materialien. Die Kombination aus analogen Tacho und Bildschirm lässt zusammen mit dem Infotainmentsystem, welches auch per Navi Auskünfte über die Örtlichkeit von Ladestationen angibt, keine Wünsche offen und überinformiert auch nicht. Einzig das unten abgeflachte, beheizte Multifunktionslederlenkrad wirkt zu sportlich, ist deplatziert und sorgt somit für Unmut. Es ist nicht in der Reichweite und leider auch nicht ausreichend genug in der Höhe verstellbar. Um das Einsteigen zu erleichtern, wurde es kurzerhand unten abgeflacht. Im Übrigen hat es ein großer Fahrer im e-Leaf nicht leicht. Der Ausblick nach vorne wird leider aus Mangel an Tiefe für die Sitze durch Mittelrückspiegel und Konsorten sehr eingeschränkt. Eine gebückte Haltung in der ersten Reihe bei der Ampel ist vorprogrammiert.
Im Fond ist zwar genug Aussicht vorhanden, jedoch die Beine sind trotz einer Fahrzeuglänge von 4,49 Meter, erheblich steil angewinkelt und bereiten mit den sehr weichen, beheizbaren Sitzen, auf Dauer eine unangenehme Sitzhaltung.
Der Kofferraum des Nissan Leaf ist trotz des fehlenden doppelten Bodens und der hohen Ladekante recht geräumig (435 Liter), praktisch und verstaut auch gekonnt die unterschiedlichen Ladekabeln in den Seitentaschen. Etwas störend ist das Bose Soundsystem, welches am Kofferraumboden montiert ist und mit Sicherheit für abgeschlagene, oder gescheuerte Stellen bei der Zuladung sorgt.
Der Nissan Leaf „Zero Emission“ ist mit einem, gegenüber dem Vorgänger, wesentlich stärkeren Permanent-Synchron-Elektromotor ausgestattet. Mit einer Leistung von 150 PS und einem maximalen Drehmoment von 320 Nm sorgt er mit der Versorgung aus den 40,0 kWh (Kilowattstunden) Lithium- Ionen –Akkus, für einen gehörigen und stufenlosen Vortrieb in jeder Lage und das trotz seiner immerhin 1.580 Kilogramm Eigengewicht. Nur bei rutschigen Geläuf darf man sich nicht verleiten lassen zu schroff auf das Gaspedal zu treten, den die Antischlupfregelung meint es mitunter ein wenig zu gut und hält den Leaf – etwa beim zügigen überwinden einer Kreuzung – gefährlich zurück.
Aufladbar ist der fernöstliche Elektroflitzer mit den mitgeführten Ladekabeln in drei unterschiedlichen Varianten. Die dafür benötigte Zeit um die Akkus wieder bis zur vollen Stärken zu befüllen, könnte unterschiedlicher nicht sein. An den herkömmlichen 230 Volt Haussteckdosenanschluss benötigt man bis zu vierzehn Stunden und bei der leistungsstärksten Schnellladestation unter zwei Stunden.
Der Stromverbrauch des Nissan Leaf ist natürlich sehr abhängig vom Fahrverhalten, den Verbrauchern (Heizung, Klima) und der Strecke. Laut der internen Anzeige im Display liegt er bei rund 15 kWh auf 100 Kilometer. Daraus resultierend ergibt sich bei 40 kWh Akkus, eine rechnerische Reichweite von ca. 270 Kilometer. Jedoch hat der Leaf ein sogenanntes „e-pedal“ verbaut. Dieses abschaltbare Tool ist wirklich gelungen und ein Highlight beim e-Leaf. Ist es aktiviert, benötigt man nach einiger Eingewöhnung, vor allem im Stadtverkehr so gut wie keine Bremse mehr. Die Rekuperation (Rückgewinnung), verzögert so stark, das mit einem gekonnten „Gasspiel“ Bremsen überflüssig wird und zusätzlich noch die Akkus geladen werden. Selbstverständlich werden auch die Bremslichter automatisch aktiviert, um den nachkommenden Verkehr zu warnen. Diese rückgewonnene Energie kommt natürlich wiederum der tatsächlichen Reichweite zu Gute, welche sich wohl bei optimalen Bedingungen so bei 240-280 Kilometer einpendeln wird.
Mit an Bord ist auch der sogenannte „Pro Pilot“ (ab mittlerer Ausstattungsvariante Serie)! Dieser sorgt nach der Aktivierung über der blauen Taste am Lenkrad für ein teilautonomes „mitschwimmen“ im Stadtverkehr, oder Autobahn. Eine umfangreiche Sensorik orientiert sich an den Verkehrsteilnehmern im Umfeld und hält somit selbstständig Spur, Geschwindigkeit und Abstand (ab min. 30 Km/h). Die Hände können kurzzeitig auch das Lenkrad komplett verlassen, jedoch nach 30 Sekunden ist damit spätestens Schluss und sie müssen wieder ihren angestammten Platz einnehmen. Wenn die elektronische Steuerung Hilfe benötigt (keine Anhaltspunkte, scharfe Kurve) meldet sich der „Pro Pilot“ mit Vibrationen am Lenkrad rechtzeitig beim Fahrer.
Der neue Nissan Leaf, immerhin einer der meisten, wenn nicht das weltweit bislang meistverkaufte elektrobetriebene Auto, legt ein „großes Schäuflein“ bei Technik und Design im heiß begehrten Platz an der Steckdose nach. Vor allem das „e-pedal“ ist im Nissan Leaf, eine sensationelle Errungenschaft und wird helfen weiterhin viele neue e-Kundenherzen im Sturm zu erobern.