Favoritensieg

Team | Auto | Zeit | |
---|---|---|---|
1. | Odlozilik/Turecek (CZ/CZ) | Ford Fiesta R5 | 57:31,0 Min. |
2. | Rigler/Rossgatterer (A/A) | Ford Fiesta R5 Evo | + 59,8 sec. |
3. | Mühlberger/Totschnig (A/Che) | Mitsubishi Lancer Evo VI | +1:22,2 sec. |
4. | Fischer/Buna (H/H) | Subaru Impreza GC8 | +3:47,1 sec. |
5. | Kocsomba/Bardos (H/H) | Mitsubishi Lancer Evo III | +3:52,7 sec. |
6. | Kogler/Hofstädter (A/A) | Citroen DS3 R3max | +4:01,6 sec. |
7. | Lamprecht/Kollmann (A/A) | Mitsubishi Lancer Evo VII | +4:37,3 sec. |
8. | Wagner/Winter (A/Zyp) | Peugeot 208 R2 | +4:41,7 sec. |
9. | Bachler/Wögerer (A/A) | Subaru Impreza WRX STi | +5:03,7 sec. |
9. | Stockinger/Moser (A/A) | Mazda 323 GT-R | +5:18,9 sec. |
Rund 5.000 Rallyefans strömten am Samstag ins nördliche Waldviertel, um bei frühlingshaftem „Kaiserwetter“ den Auftakt zur neuen Rallyesaison zu genießen. Vorjahressieger Roman Odlozilik und Gerald Rigler galten in ihren modernen R5-Boliden als die klaren Siegkandidaten. Der Tscheche Odlozilik dominierte von der ersten Prüfung an – Rigler fuhr wie schon öfter am Beginn einer Rallye umsichtig, um sich „einmal umzuschauen“. Während er jedoch bei seinen früheren Auftritten mit der Zeit zulegen konnte, haderte er diesmal mit der Fahrwerkseinstellung seines brandneuen Ford Fiesta R5 Evo aus dem Hause Zellhofer. Erst auf dem letzten „Ringerl“ fand Rigler eine Fahrwerkseinstellung, die seinen Bedürfnissen entsprach – prompt gelang ihm auf der vorletzten, rund 17 Kilometer langen Sonderprüfung Brunn-Pfaffenschlag die zweitschnellste Zeit, womit er auch den nach SP7 nur noch 13,5 Sekunden hinter ihm liegenden Lokalmatador Roman Mühlberger in Zaum halten konnte.
Odlozilik/Turecek konnte mit sieben von neun möglichen Bestzeiten seinen Vorjahressieg souverän verteidigen und erklärte: “ Die Rallye war wieder einmal wunderschön, ich mag diese Sonderprüfungen sehr – wir hatten keine Probleme und sind jetzt bestens für die tschechische Staatsmeisterschaft gerüstet.“
Gerald Rigler, der wieder von Martin Rossgatterer navigiert wurde, wirkte am Ende doch erleichtert, das richtige Setup gefunden zu haben und erklärte in seiner erfrischenden Art, dass es am Ende „doch noch gehend“ wurde. Jetzt sei er bereit für die Rebenland-Rallye – dort wolle er, nicht wirklich überraschend, „in erster Linie Spaß haben“. Der sympathische Späteinsteiger unterzog sich erst vor wenigen Wochen einer Rückenoperation und zählt längst zu jenen Piloten, die sich in die Herzen der Fans fahren konnten.
Zu ihnen gehört auch der oben erwähnte Roman Mühlberger, der mit Katja Totschnig an seiner Seite bei dieser Rallye schwer beeindrucken konnte: Im technisch unterlegenen Mitsubishi Lancer Evo VI gelang es dem Lokalmatador, neben Odlozilik die einzigen beiden Bestzeiten zu markieren – auf der kurzen Schotter-SP im Dynamite Offroad Park, der wieder einmal von den Fans geradezu gestürmt wurde und auch auf SP7 trug sich Mühlberger als Schnellster ein. Vor dem letzten Durchgang fehlten ihm nur noch 13,5 Sekunden auf Gerald Rígler, auf SP8 musste er Daniel Fischer überholen – auf der letzten Prüfung wollte Mühlberger „den dritten Platz heimfahren“. Selbstbewusst erklärte er: „Wenn man sich ansieht, welche Autos vor mir platziert sind, brauchen wir uns nicht zu genieren, da kann man wirklich zufrieden sein.“ Vor allem auch deshalb, weil Mühlberger keine durchgehende Saison fährt. So könnte es durchaus sein, dass man ihn erst wieder bei der Schneerosen-Rallye 2018 zu Gesicht bekommt. Schade…
Zu den Sympathieträgern der ARC gehört auch der regierende Champion Daniel Fischer, der auf ein turbulentes Wochenende zurückblickt. Schon vor der Rallye erklärte der Ungar: „Seit einem Crash im Vorjahr, bei einer ungarischen Rallye, hat mein Auto einen nicht erklärbaren Leistungsverlust, weshalb wir hier lediglich Punkte einfahren wollen.“ Bei der Technischen Abnahme startete dann noch die Feuerlöschanlage – auch bei der Rallye selbst lief es turbulent: Am Schluss gab es einen massiven Leistungsverlust – Fischer verlor rund 1,5 Minuten, doch zunächst wurde ihm eine Minute mehr abgezogen. Am Ende, nach der nötigen Zeitkorrektur, ging sich noch Platz vier gesamt und damit der Sieg in der ARC aus. Lachend erklärte der Ungar: „Das ist ein mehr als versöhnlicher Ausklang für mich – jetzt werden wir uns unseren Motor zur Brust nehmen und in Zwettl wieder gestärkt zurückkehren.“
Weniger Glück hatte Martin Fischerlehner – der Vorjahreszweite lag am Vormittag erneut auf Platz zwei, konnte bis zur vierten Prüfung auch Gerald Rigler hinter sich halten – doch dann stellten sich Getriebeprobleme ein, sodass sich „Fischi“ im Mittagsservice entschloss, den Mitsubishi Lancer Evo V schweren Herzens abzustellen. „Ich wollte nicht riskieren, dass noch mehr kaputt geht“, erklärte der frühere Radrennfahrer, ehe er mit seiner Familie – nicht nachhause fuhr, sondern auf die Sonderprüfungen: „Jetzt möchte ich die Rallye als Zuschauer genießen.“