Kraftpaket

Soundeffekt
Sitze
Optik
Lenkrad
kein DSG
kein Allrad
Preis: € 43.844,11, Mehrausstattung: € 3.044,11, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 52.839,98
Sicherheit: Airbag für Fahre und Beifahrer, 3-Punkt-Gurte auf allen Plätzen, ISOFIX-Kindersitzbefestigung,
Verbrauch/Drittelmix*: 7,3 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 5,8 sec.,
Vmax: 250 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette, VVT, direkte Einspritzung, 1Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.984 cm3,
max. Leistung: 310 PS/228 kW bei 5.800-6.500/ min-1,
max. Drehmoment: 380 Nm. bei 1.800-5.700/min-1,
Verdichtung: 9,3:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 6-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, elektronisches Dämpfersystem, v/h-Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, belüftet, v-Ø 340 mm, h-Ø 310 mm, ABS,
Bereifung: 235/35 R19
Gewicht: 1.378 kg,
L/B/H: 4.280/1.820/1.440 mm,
Radstand: 2.630 mm,
Tankinhalt: 50 l,
* Werksangaben
Rassig zeigen sich die Spanier mit ihrer neuen Motorsportmarke Cupra, ein Tochterunternehmen von Seat, welche 2018 eingeführt wurde. Um den normalen Konsumenten die Möglichkeit zu bieten, dieses Gefühl des Motorsports auch auf der Straße nutzen zu können, hat sich Seat entschieden den Curpa R, limitiert auf 799 Stück weltweit, einer ausgewählten Gruppe an Liebhabern, zu verkaufen.
Dieses Spaßmobil hat eine brachiale Kraft, die spritzig im Abgang ist. Mit seinem unvergleichbaren Sound im Cupramodus bringt er ein Lächeln auf das Gesicht und der Spaßfaktor steht ganz oben. Allein die Optik zeigt die Einzigartigkeit dieses Autos. Mit den bronzefarbenen Felgen und Spiegeln und den weiteren farblich passenden Akzenten, die sich auch im Innenraum wiederfinden, wird die Vollendung des Cupras bewusst. Die zukaufbare Mattlackierung bringt eine weitere Individualität, mit der man sich von der Masse abhebt.
Der Cupra R beweist, dass Sportlichkeit und Komfort keine Ausschlusskriterien sind. Die Sitze sind sportlich, aber auch auf der Langstrecke komfortabel und nicht zu hart in der Polsterung. Die Seitenführung ist nicht zu schmal, aber trotzdem passend für die unterschiedlichsten Körperformen. Das übersichtliche Touchdisplay fügt sich perfekt in die Mittelkonsole ein und ist leicht zu bedienen.
Seat bietet ein „Winterpaket“, welches sowohl Sitzheizung wie auch ein beheiztes Lenkrad aufweist. Das Multifunktionslenkrad ist einfach zu bedienen, leider leidet dadurch etwas die Sportlichkeit, da wäre ein kleineres Lenkrad vielleicht für dieses spezielle Auto passender gewesen. Auch das der Cupra nur mit einer Gangschaltung und nicht mit DSG-Getriebe und Schaltwippen angeboten wird, ist eines der wenigen Mankos, welche einem einfallen, aber definitiv mehr in Richtung „Meckern auf hohem Niveau“.
Das durchgehend schwarze Interieur spiegelt die Sportlichkeit, die bronzefarbenen Akzente und die Carboneinlässe den Charakter wieder. Wie es sich für so eine Sportskanone gehört ist ein Laptimer verbaut, der zum Beispiel auf der Rundstrecke zum Einsatz kommen kann. Auch die unterschiedlichen Fahrzeugeinstellungen und -Informationen lassen sich leicht am Display, oder in der Konsole über dem Lenkrad ablesen. Auch Carplay und Android-Auto sind natürlich mit von der Partie. Die Navigation ist ausgesprochen freundlich und mit den richtigen Einstellungen auch exakt dort wo man sein möchte.
Das Fahrwerk kann unterschiedlich eingestellt werden. Ganz klassisch kann der Cupra im Normal- und Ecomodus kutschiert werden. Wer glaubt, er sei da zu überhören, der täuscht sich. Der einzigartige Sound zeigt schon dort seine Kraft, wenn auch noch in gedämpfter Form. Die Federung ist hier etwas weicher und Langstrecken und normale Fahrten lassen sich so komfortabel erledigen. Im Sportmodus verfeinert sich das Fahrwerk dann weiter, die Federung wird härter und die Kurvenlage zeigt sich ausgereifter. Man erkennt was in ihm steckt und wie viel Spaß er machen kann. Wer sich dann an den Cupramodus traut, der wird belohnt. Das Fahrwerk passt sich der sportlichen Fahrweise an, die Federung wird extrem hart, die Kurvenlage ist für einen Frontbetriebenen mit diesem PS-Gewichtsverhältnis schwer zu überbieten. Die Beschleunigung ist brachial und er springt regelrecht los und zeigt was er kann. Auch der Soundeffekt ist einzigartig. So gibt er nicht nur Zwischengas bei der Schaltung, die auch sportlicher wird, sondern zeigt schon beim Anstarten was in ihm steckt. Einmal warm gefahren, wird jedes weitere Anstarten zum Erlebnis, da er nicht nur sein typisches Brummen, sondern auch ein effekthaschendes Schlagen an den Tag legt. Im Stadtverkehr, oder auch bei langsameren Passagen brüllt der Cupra in dieser Einstellung nach hinten und zieht die Blicke auf sich. Der Spaß steht dem Fahrer ins Gesicht geschrieben.
Sollte sich die Möglichkeit zum schnellen Fahren bieten, ob nun auf der Rundstrecke, oder auf freien Autobahnen im Ausland, wird der Fahrer überrascht sein, wie gut der Cupra auch noch in höheren Gängen zieht und keine Einbußen in der Leistung aufzeigt. Mit dem Sechsganggetriebe und der speziellen Gashebeleinstellung ist es dem Fahrer möglich, sowohl normales Gas zu geben, wie auch einen Effekt des Kickdowns zu bekommen, ganz ohne Automatik. Einzigartig sind die fehlenden und dadurch auch nicht störenden Assistenzsysteme. Seat hat in diesem Spaßmobil auf Schlichtheit gesetzt und das ist auch gut so. Das Lenkrad ist nicht zu leicht in der Führung und dadurch perfekt angepasst an die Sportlichkeit – Genauigkeit beim Lenken ist das A und O in diesem Kraftpaket. Natürlich ist ein Notbremsassistent mit dem Tempomat integriert und ein Abstandshalteassistent verbaut, aber den manchmal störenden Spurhalteassistenten sucht man hier vergeblich.
Natürlich ist er bei der ganzen Kraft und der daraus resultierenden Fahrweise kein ökologisches Leichtgewicht, aber unter ca. 11 Liter ist er schwer zu fahren, egal wie sportlich die Fahrweise sein mag. Dies ist aber für ein Auto dieses Formats absolut berechtigt und positiv zu sehen.
Alles in allem ist der Cupra ein Fahrzeug das überrascht, einzigartig und zum Spaßhaben ist – es fällt nicht schwer sich in dieses Auto zu verlieben, auch ohne Allrad.