Hurtiger Allrounder …und ein bisserl mehr

sportliches Design
Sicherheitsgefühl
Reichweite
Interieurdesign
zu wenig Ablagefläche
bei Vollbeladung etwas träge
Preis: € 43.850,-, Sonderausstattungen: € 6.628,93, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 50.478,93
Sicherheit: Intelligentes Sicherheits-System (IPS-Intelligent Protection System), Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Knieairbag für Fahrer, Kopf-Schulterairbags vorne und hinten, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne höhenverstellbar, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer vorne, ISOFIX-Kindersitzbefestigung,
Verbrauch/Drittelmix*: 4,5 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,3 sec.,
Vmax: 221 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen/Kette, Common Rail-Einspritzung, 1Turbolader VNG, Intercooler
Hubraum: 1.997 cm3,
max. Leistung: 180 PS/132 kW bei 3.750/min-1,
max. Drehmoment: 400 Nm. bei 2.000-3.250/min-1,
Verdichtung: 16,0:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 6-Gang Doppelkupplung, Allradantrieb, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, v-Ø 300 mm, h-Ø 302 mm, ABS,
Bereifung: 215/60 R16,
Gewicht: 1.584 kg,
L/B/H: 4.870/1.910/1.480 mm,
Radstand: 2.850 mm,
Tankinhalt: 63 l,
* Werksangaben
Wie auch schon beim Focus, Fiesta und Kuga hat Ford dem Mondeo eine ST-Line hinzugefügt, welche einzelne Komponenten der ST Reihe aufgreift, trotzdem aber auch günstig zu erwerben sein soll.
Der Mondeo in der Traveller Ausführung, also als Kombi, bietet Unmengen an Stauraum, was ohne jedes Problem ermöglicht, fünf Insassen samt vollem Gepäck und gefühlten 500 kg Unterlagen sowie Zubehör für Seminare, oder Messen zu transportieren. Dies alles so, sodass die Insassen gemütlich Platz finden und eine angenehme Fahrt haben.
Das Ford-typische Interieur ist schlicht gehalten, alle Bedienfelder sind leicht erreichbar und die Untermenüs im Bordcomputer intuitiv zu finden. Bei all dem Platzangebot im Kofferraum, mangelt es hier leider an Ablageflächen in der Fahrerkabine. Hier muss man schon ordentlich überlegen, welche Utensilien man wirklich benötigt, damit man sie sicher verstaut. Legt man zum Beispiel zu viel in die Mittelkonsole, kann es vorkommen, dass bei einer flotten Kurve das Eine oder Andere herauspurzelt, da diese so designed ist, dass man auch von der Seite hineingreifen kann. Schaut hübsch aus, praktisch ist dies jedoch nicht. Ebenso ein kleines Manko ist die Verarbeitung der Materialien im Innenraum. Sollte man gerne laut Musik hören, kann es passieren, dass das eine oder andere verbaute Teil an der Türe mitsingt und knacksende Geräusche von sich gibt.
Fahrtechnisch kann sich hier nicht beschwert werden. Eine 2,0 Liter Diesel Maschine treibt das Gefährt tüchtig an. Das Automatikgetriebe schaltet im normalen Modus leise und fast unbemerkt durch die Gänge, wobei es im Sport Modus die Gänge manchmal nur so reindrückt, dass selbst die hinteren Insassen, wenn diese aufmerksam sind, den Schaltvorgang mitbekommen. Das Fahrwerk kommt mit so gut wie jeder Straßenlage zurecht – egal ob Autobahn, oder schlecht asphaltierte Waldwege – der Mondeo fährt sie alle.
Das Fahrzeug wurde selbst im stärksten Unwetter getestet: Aquaplaning auf der Autobahn, kaum Sicht und Windböen, die laut Wetterbericht Spitzen von 100 km/h erreicht haben, zählten hier dazu. All diese Dinge meisterte der Ford mit Bravour. Als Fahrer fühlt man sich durch und durch wohl – genau so soll es sein. Die Fahrassistenzen greifen nur ein, wenn dies auch wirklich notwendig ist, das Display des Mondeos leuchtet somit nicht ständig wie ein Christbaum an Heilig Abend. Das Display im Allgemeinen ist sehr übersichtlich und man hat alle wichtigen bzw. interessanten Daten wie Durchschnittsverbrauch, Reichweite, Geschwindigkeitsanzeige „analog“ als auch digital immer gut im Blick. Etwas verwunderlich war es als zu später Stunde einmal das Fahrzeug signalisierte, der Fahrer sei müde und eine Rast wäre angeraten und dabei war der Fahrer nur in Gedanken versunken. Prinzipiell aber ein cleveres Feature, wenn der Fahrer seine Müdigkeitsgrenzen nicht kennt und gerne mal Nachtschichten schiebt. Das Symbol bleibt so lange gut sichtbar bis man es per Knopfdruck entfernt.
Aufgrund seiner Größe und seines sportlichen Auftretens dank der ST-Line ist er nicht einfach nur ein Kombi und somit perfekt für tolle Auftritt in jedem Geschäft geeignet, sondern ein Auto, mit welchem man sich gerne blicken lässt.
Nun wurde der Ford Mondeo ordentlich vollgepackt, die Insassen sind alle im Inneren – wie sieht es nun mit seiner Sportlichkeit aus? Wenn man ihn alleine fährt, so hat man durchaus seinen Spaß – das Vehikel spurtet tüchtig vorwärts, hält sich gut in Kurven und der Verbrauch hält sich selbst in sehr sportlicher Fahrweise durchaus in Grenzen. Vollbesetzt, vollbeladen und vollgetankt sieht es da ein ganz kleines bisschen anders aus. Comfort, wie schon beschrieben, ist vorhanden. Fahrgefühl ebenfalls, da der Test im Unwetter vollbesetzt und vollbeladen stattfand. Nur in Sachen Antrieb merkt man, dass man nun doch einiges an Gewicht mit sich schleppt. Nun spurtet er nicht mehr ganz so flott vorwärts, aber trotz allem noch akzeptabel. Die Reichweite des Fahrzeuges ist mehr als ausreichend, so kommt man mit einem vollen Tank und Vollbepackung ohne Probleme von Wien nach Kärnten und wieder retour und sogar darüber hinaus.
Preislich liegt die neue ST-Line im leistbarem Bereich; so kostet der Ford Mondeo ST-Line in der Serienausstattung rund EUR 44.000,-, was, wenn er als Geschäftswagen geplant ist, wäre er sicher eine Überlegung wert.
Als Resümee kann gesagt werden, dass sich der Kombi tüchtig fährt, stylisch aussieht – dies dank der ST-Line und dem dominanten Ford Design, genug Platz für Vollbesetzung und Vollbeladung bietet und dabei im Verbrauch im akzeptablen Bereich bleibt.