Unbeugsam – Trotzt allen Elementen

Automatik
Allrad
Fahrwerk
Rundumsicht
Seitenhalt der Sitze
kein Mamamobil
Preis: € 36.900,-, Sonderausstattungen: Laderaumabdeckung „Roller Shutter“ € 1.800,-, Technik-Paket € 600,-, Offroad-Paket € 350,-, Parkpilot, vorne und hinten € 275,-, 230 V-Steckdose € 100,-, Reserverad, versperrbar € 50,-, Raptor Kühlergrill € 243,-, Radkastenverbreiterung € 455,-, Scheinwerferblende € 94,-, Nebelscheinwerferblende € 86,-, Gasdruckdämpfer für Heckklappe € 122,-, Solo Due Styling Paket € 535,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 41.610,-
Sicherheit: Front- und Seiten-Airbag für Fahrer und Beifahrer, Knie-Airbag für Fahrer, Kopf-Airbags, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzer, vorne höhenverstellbar, ISOFIX-Halterung im Fond,
Verbrauch/Drittelmix*: 8,4 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 10,4 sec.,
Vmax: 175 km/h,
Motor: 5-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, Ford Common Rail-Diesel-Management,
Hubraum: 3.198 cm3,
max. Leistung: 200 PS/147 kW bei 3.000/min-1,
max. Drehmoment: 470 Nm. bei 1.500-2.750/min-1,
Verdichtung: 16,0:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 6-Stufen-Automatik, Allrad zuschaltbar, ESP,
Radaufhängung: v-Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen mit versetzter Schraubenfedern/Gasdruck-Stoßdämpferkombination, hydraulischer Zug-Anschlagdämpfer, untere achsparallele Dreieckquerlenker mit optimierten vorderen Lagerbuchsen, Federbeinstützlager mit unabhängiger Quer- und Längssteifigkeit, Stabilisator, h-„Schwertlenker“- Hinterachse mit Multilink-Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Querstabilisator mit Kugelgelenk-Anbindung,
Bremsen: v-Scheiben, innenbelüftet, v-Ø 302 mm, h-Trommeln, ABS, EBA, Berganfahrassistent,
Bereifung: 265/60 R18,
Gewicht: 2.234 kg,
L/B/H: 5.354/2.163/1.848 mm,
Radstand: 3.220 mm,
Tankinhalt: 80 l,
* Werksangaben
Da ist er, der neue Ranger von Ford. Außen optisch gestylt in der Predator-Edition die auf der Wildtrack-Ausstattung basiert und sie beflügelt. Mit dem bulligen Kühlergrill, in „ich bin hinter dir und mach Platz“ Optik, vom großen Bruder Raptor geliehen, macht er im Rückspiegel mega was her. Durch den mächtigen Anblick der Front und den Radkastenverbreiterungen, die allesamt in der limitierten Predator-Edition inkludiert sind, wirkt er extrem amerikanisch und überdimensioniert, jedoch ist er im Straßenverkehr sehr handzahm und handlich. Fix könnte man glauben, er fährt sich sicher bockig, mit seinen 2,2 Tonnen und Blattfedern und – ja – wie halt bei einem Pick Up gewohnt. Aber falsch gedacht. Er gleitet auf der Autobahn wie ein normaler PKW, fast schon limousinenhaft und komplett ungestresst dahin.
Dafür sorgt der größte Diesel, den es im Ranger gibt mit 3,2 Liter, Reihenfünfzylinder und 200 PS, für genug Schub und das Fahrwerk trägt seinen Teil gut bei. Jedoch ist das nicht seine Paradedisziplin, auch wenn er es gut kann, denn weit abseits vom glatten Asphaltbandl ist er zu Hause.
Egal ob Schnee, Schlamm, Schotter oder Geröll, sobald man die 470 Nm Drehmoment, die bei 1.500/min-1 schon anstehen, vom Hinterradantrieb (2H) auf dem Allrad (4H) loslässt, hält ihn so schnell nix mehr auf. Selbst wenn es sehr steil wird, gibt’s dank Untersetzung (4L) und Hinterachssperre kein Halten. Sein Gewicht drückt die fetten 265er Patscherl massiv in den Untergrund da gibt’s kein Zittern. Bergab kann man sich dann ganz gemütlich zurücklehnen, denn da übernimmt per Knopfdruck die Bergabfahrtshilfe und das sowas von entspannt und sensationell – echt der Hammer.
Ohne das Brems- oder Gaspedal zu berühren fährt er mit so einer Gelassenheit zu Tale. Note 1 setzten. Nun zu den inneren Werten. Das Wildtrackpaket kommt mit jeder Menge an feiner Optik innen wie außen. Innen heiße Sitze inklusive Sitzheizung die den Hintern garkochen, wenn man sie nicht rechtzeitig abdreht (vielleicht gedacht für Nordpol-Expeditionen!) sowie Türtafeln mit feinem Leder und orangen Akzenten bringt trotz heißer Sitzfläche einen coolen Touch in den Innenraum.
Außen ist dazugehörig hinter der Kabine ein aerodynamischer Sportbügel mit integrierter Laderaumbeleuchtung montiert und die 18-Zöller sind in diesem Package schon mit dabei. Das Navigationssystem mit Ford SYNC 3 schießt einen 8″ TFT Touchscreen bei und wie heutzutage schon Standard, kann alles was Bluetooth hat verbunden werden.
Am Display ist auch die Rückwärtskamera zu sehen, die man zum Einparken braucht, da der Bereich direkt hinter dem Fahrzeug quasi nicht einsehbar wäre. Und ja, die Sitze sind komfortabel, könnten aber für`s harte Gelände ein wenig mehr Seitenhalt bieten. Zum Glück hat man ja als Fahrer das griffige und angenehm weiche Lenkrad zum Anhalten und dank famoser 6-Stufen-Automatik muss man die Hände auch nicht vom Volant nehmen. Die Ladefläche, praktisch für Funsportler, Landwirte, Förster und Jäger, ist mit über 2,5 Quadratmeter auch ausreichend dimensioniert und mit rund einer Tonne Zuladung, kann der Jäger einiges an erlegtem Wild transportieren. Ein Wocheneinkauf für die Familie müsste jedoch hinter der ersten Reihe platziert werden, denn wer die Einkaufsackerl auf der Pritsche abstellt – findet sie im Nirwana wieder, da sie nach vorne bis zur Kabine abhau`n.
Gut das ist jetzt nicht so ein Problem, da dieses Pick Up eh kein Mamamobil sein will, eher ein richtiges Männerspielzeug. Und ja auch Männer brauchen Sicherheitsfeatures und die hat er zur Genüge. Massenhaft Airbags, elektronische Sicherheits.- und Stabilitätskontrolle (ESC) inkl. Anhängerstabilisierung, ABS, Berganfahrassistent, Bergabfahrkontrolle, Notbremslicht, Lastkontrolle bis hin zum Überschlagschutz. Alles vorhanden was das Herz begehrt und wahrscheinlich noch mehr als man braucht. Und wir haben noch lange nicht alles aufgezählt. Jaaaa, jetzt kommt das große Jammern – warum müssen Männerspielzeuge immer soviel kosten – bei dieser Highend-Ausstattung ist es schon zu erahnen, dass er kein Schnäppchen ist.
Das hier präsentierte limitierte Sondermodel Predator fährt aber mit so einigen Extras auf, die sonst in der Aufpreisliste zu finden sind wie etwa elektrische einstellbare Außenspiegel, Berganfahrt-Assistent, elektrische Fensterheber, Anti-Fehlbetankungssystem Ford Easy Fuel, elektro-mechanische Servolenkung und die zahlreichen Styling-Teile die ihm die gewisse Coolness verleihen. Ausstattungsbereinigt und in dieser Leistungsgruppe wird es die Konkurrenz wohl trotzdem schwer haben mit dem Preis mitzuhalten. Wer allerdings sparsam sein will und auf die Laderaumabdeckung „Roller Shutter“ um 1.800,- Euro und auf den Power-Diesel, sowie einige optische und technische Finessen verzichtet, kann schon ab 24.250,- Euro einsteigen und Spaß haben. Der Sparefroh muss aber dann auch dem Wildtrack-Package und dem Predator Auftritt entsagen und das schmerzt brutal.