Zwillings-Modus

Technik + Hybrid,
Interieur/Information
Style
Städter am Land,
ein bissl mehr Kraft,
4×4 wäre besser gewesen
Preis: € 26.800,-, Sonderausstattung: Metallic/Mica-Lackierung € 500,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 27.300,-
Sicherheit: Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbag vorne, Kopfairbag vorne und äußeren Plätzen in der 2. Reihe, Fahrerknieairbag, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, Sicherheitslenksäule,
Verbrauch/Drittelmix*: 3,9 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 11,0 sec.,
Vmax: 170 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4 Ventile/Zylinder, DOHC, direkte Einspritzung,
Hubraum: 1.798 cm3,
max. Leistung: 99 PS/72 kW bei 5.200/min-1,
max. Drehmoment: 142 Nm. bei 3.600/min-1,
Elektromotor: Drehstrom-Synchronmotor,
Systemleistung: 122 PS/90 kW,
Verdichtung: 13,0:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: front, stufenlose Automatik, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, h-Doppelquerlenker,
Bremsen: Scheiben, v-innenbelüftet, ABS, EBD,
Bereifung: 225/50 R18 95V,
Gewicht: 1.460 kg,
L/B/H: 4.360/1.795/1.555 mm,
Radstand: 2.640 mm,
Tankinhalt: 43 l,
* Werksangaben
Der C-HR war als Fronttriebler beim Schotterwandern 2018 im Zwillingmodus aufgetreten, der Unterschied lag ganz allein in der Farbgebung. Der Sinn: Während Sven Maderbacher (in der Folge SM – oh mein Gott!!!, genannt) zu Ungestümtheit, Jugendlichkeit mit all ihren Folgen (beats per minutes, vorlaut, stets alles in Frage stellend) tendiert, ist Ernest Stühlinger (in der Folge ES genannt), der eher gesetztere Typ, autofin und durchaus Technik-verliebt. Dieser Bericht wurde von Beiden erarbeitet, die Redaktion weiß sehr wohl, wer welchen Part eingebracht hat – wir werden es aber nicht klar zeichnen, denn es wäre den Beiden gegenüber nicht fair.
Also – Dieser Toyota spricht zwar vorwiegend Städter und/oder Jugendliche an, die auf Design (stylisch) und Optik viel Wert legen – aber auch auf Innovation – Hybrid und Technik (viel) – nicht verzichten wollen. Der C-HR, der zwar hauptsächlich für die Stadt bzw. Verbreitungsgebiet – Landesstraßen, Bundesstraßen bis hin zur Autobahn gebaut wurde, ist auch voll tauglich auf „normalen“ Schotterstraßen in der Ebene und leichten bis mittleren unbefestigten Bergstraßen. Ab einer gewissen Steigung und ab einer mehr als hügeligen Bodenunebenheit ist das Fahrzeug dann sehr „anstrengend“ /mühsam und mit äußerster Vorsicht im Gelände zu bewegen, da es sich ja um keinen Allrad, sondern um einen Fronttriebler handelt, wobei die Kraft des Hybriden absolut kein Problem darstellt, eher der zunehmende Schlupf (Durchrutschen der Fronträder und das damit verbundene „Steinderlschießen“), sowie das Aufsitzen der Schürze/Lippe bei Bodenwellen und beim Bergabfahren noch mehr – vorsichtige Fahrweise bei Unebenheiten hilft, da sehr… und ab gewisser Neigung der Straße hat ein 2WD nichts mehr im Gelände verloren.
Doch von Beginn:
Motor – kann/darf nicht so einfach beurteilt bzw. eingestuft werden, da der Hybrid aus zwei verschiedenen Komponenten – einem kräftigen Benziner und einem sehr drehmomentstarken Elektromotor – eine doch überraschende Anzahl an verschiedenen Fahr-/Fahrspaß-Kombinationen zusammenstellt. Bergauf, bergab, gemütlich, in der Stadt gemütlich und kraftvoll, langsam, schnell, Autobahn….Im Stadtbereich – bei gemütlicher Fahrweise wird über längere Zeit nur elektrisch gefahren, bei schnell verlangter Beschleunigung wird sofort der Benziner zugeschaltet, der allerdings so leise ist, dass er nur bei höherer Drehzahl gehört werden kann Über das Display können die Kombinationen zwischen Elektromotor, Benziner, Rückladen und Beschleunigung – aus welchen Systemen die Kraft mobilisiert wird – überwacht bzw. mitverfolgt werden. Spezielle Einstellungen für extreme Beschleunigung Sportmodus – falls die Bezeichnung richtig zu interpretieren ist – auf jeden Fall mobilisiert er mehr Kraft bei etwas erhöhten Drehzahlen: Da geht dann „Auto wie Sau“, die selbe Einstellung im Gelände macht das Fahrzeug sehr kräftig, der Motor ist nie „schwach“ geworden, ein Spiel zwischen Elektromotor und Benziner sowie Rückladung und daher Bremsung und langsames Bergabfahren ermöglichen ein sparsames Einsetzen der Bremsen. Der C-HR ist auch sehr spritzig im „normalen“ Fahrmodus.
Die 99 Benziner-PS mit Elektromotorunterstützung sind mehr als ausreichend ausgelegt – auch in Bezug auf das Gewicht dieses Toyotas – und machen beim Beschleunigen richtig Spaß. Allerdings ist das Beschleunigungs-Geräusch bei Volllast etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert etwas an einen Flugzeugstart – nicht negativ – da das Fahrzeug alle Kräfte durch volle Drehzahl mobilisiert und wie eine Turbine klingt und auch ähnlich beschleunigt.
Das Fahrwerk welches zunächst auf Grund des Designs des Fahrzeuges eher auf ein reines Stadtfahrzeug für ein eher jugendliches Klientel schließen lässt, ist für alle Situationen mehr als ausreichend stabil ausgelegt. Der C-HR ist nicht zu hart, aber auch nicht sehr weich, unabhängig wie viele Mitfahrer im Auto sind und fährt sich angenehm in der Stadt, wie auch auf Serpentinen im Gebirge. Er neigt in starken Kurven auch bei schnellerer Fahrweise nicht zum Ausbrechen und ist auch bei sportlicher Fahrweise bei starken Kurven und Serpentinen, nur schwer an die Haftung seiner Reifen zu bringen. Bei Starkregen hat der Japaner ebenfalls hervorragende Eigenschaften, so dass auf Grund von nasser Straße und / oder kurvenreicher Strecke der Fahrstil kaum umgestellt werden muss.
Die letzten 40 km werden bei Vollregen, Wasser auf der Fahrbahn und kaum Sicht – in den Schluchten, zurückgelegt. Klar mit reduzierter Geschwindigkeit – aber nur ein bissl. Es macht Spaß im Regen – auf nasser Fahrbahn und in den Kurven, das Fahrzeug versucht nicht wegzurutschen, oder auszubrechen, der Termin der Fahrzeugweihe in Puchberg steht – angekommen. Rechtzeitig!
Nun, der kürzeste Teil, nämlich am Schneeberg: Alles funktioniert prächtig, ein neuer Aspekt kommt hinzu: Andere Kollegen / Fahrer mit immer den besten Expertenvorschlägen aus erster Hand für jede Situation – von Allradfahren für 2WD-Fahrer bis fahren im Gelände verschiedener Schwierigkeitsstufen. Es wird mittunter steiler, also Vorsicht bei Bodenwellen bergauf /bergab. Der C-HR sonst durchaus kräftig am Berg, wie gesagt mit der Kraft nie ein Problem, nur irgendwann kommt das Steinderlschießen, dann reicht irgendwann die Bodenhöhe im „Schwergelände“ nimmer aus, besondere Vorsicht auch beim Bergabfahren, da wird der Body logischerweise noch niedriger, oder die Bodenwellen höher – Ansichtssache, es ist Geschick an den Tag zu legen. Natürlich ist der C-HR kein Off Roader, aber mit etwas Gefühl – und dies haben bekanntlich nicht nur Frauen – wird auch dieser Lifestyle-SUV zum Schotterwanderer.
Innenraum/Sitze – nicht nur vorhanden und das für fünf Menschen, sondern designmäßig gelungen, aber was viel wichtiger erscheint, brauchbar! Als Hinweis mag folgendes gelten: “ Habe in dem C-HR drei Tage ganz und die restliche Woche sehr viel Zeit verbracht, die Sitze sind bequem – nicht zu hart und nicht zu weich, kein Ermüden und keine Schmerzen nach langen Fahrten“ – Ernst Stühlinger /Redakteur. Man kann die Sitze mehrfach Ein / Verstellen, sodass für jeden eine entspannte Position zu finden ist.
Man kann hier die Armaturen und alle Bedieninstrumente zusammenfassen mit – brauchbar, nicht zuviel Schnickschnack am ersten Blick. Das Cockpit ist übersichtlich, es gibt nur wenige Schalter und Hebeln, einige Leuchten und zwei Armaturen – Geschwindigkeitsanzeige und das oben beschriebene Kraft-Multi“-Manometer“, wenn man sich in die Instrumente „einarbeitet“, fehlt nichts, für Verspielte (Redakteure etwa) kann wahlweise am Armaturenbrett, oder im Radio/Navi Riesen-Bildschirm die Energie Fluss-Kontrolle eingeblendet werden, lenkt in der Mitte etwas ab, ist aber interessant zu beobachten, was gerade Power liefert, Energie verbraucht, gemeinsam mobilisiert wird, rückgewinnt, bremst oder Energie hergibt. Ansonst ist in der „Grundeinstellung“ alles vorhanden was einen normalen Betrieb zulässt, das heißt auch ein nicht Technikfreak, oder konservativer Gewohnheitstyp kann das Auto ohne langes Umgewöhnen sofort bedienen, bei längerer Beschäftigung mit der Bordelektronik werden viele Funktionen sichtbar (ja, kann auch in der Gebrauchsanweisung nachgelesen werden), aber logische Bedienfunktionen werden so auch aufgefunden – wenn das spielerisch gelingt, passt die Programmierung.
Fazit – SM und ES sind sich einige: Sonst ein innovatives und sehr brauchbares Fahrzeug, wenn auch anfangs in vielen Belangen – vom Design bis hin zum „Tourenzähler“ sehr gewöhnungsbedürftig….macht aber Spaß – in der Stadt bis hin zum „mittleren“ Gelände!
Sven Maderbacher + Ernest Stühlinger