RENNWÜRFEL

Farbe
Musikanlage
Stauraum
V-max,
Kurvenstabilität/Fahrwerk
Motorsound
Preis: € 33.590,-, Option: Mica-/Metallic-/Mehrschichtlackierung € 500,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 34.090,-, Sicherheit: ISP-Insassensicherheitspaket (Frontairbag Fahrer-und Beifahrer, US-Fullsize/Seitenairbags, vorne/Kopf- und Schulterairbags, vorne und hinten/Seitenaufprallschutz/Sicherheitsgurtstraffer & Gurtkraftbegrenzer vorne/Sicherheitsgurte höhenverstellbar, vorne (3-Punkt-Gurte)/ISOFIX Vorrichtung für Kindersitze), Verbrauch/Drittelmix*: 6,9 l, Beschleunigung 0-100 km/h*: 7,8 sec., Vmax: 196 km/h, Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette/VVT, Direkteinspritzung, Abgasturbolader,
Hubraum: 1.591 cm3, max. Leistung: 204 PS/150 kW bei 6.000/min-1, max. Drehmoment: 265 Nm. bei 1.500-4.500/min-1, Verdichtung: 9,5:1, Treibstoff: 95 ROZ, Kraftübertragung: 7-Gang, Doppelkupplungsgetriebe, ESP, Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Einzelradaufhängung mit Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator, Bremsen: Scheiben, v-innenbelüftet, v-Ø 280 mm, h-Ø 262 mm, ABS, Bereifung: 235/45 R18, Gewicht: 1.363 kg, L/B/H: 4.140/1.800/1.593 mm, Radstand: 2.570 mm, Tankinhalt: 54 l,
* Werksangaben
Sprachlos nähert man sich dem kantigen Koreaner. Man ist überrascht, denn die Farbe steht ihm gut, bei Kia heißt sie: „Wild Orange Metallic“ und die 18 Zöller füllen die Radkästen beinahe aus. Bei vielen Autos hat man schon so einige Vermutungen, wie es sich dann letztendlich hinter dem Lenkrad anfühlt, beim stärksten Soul ist es jedoch nicht ganz vorstellbar.
Durch seine höhere Sitzposition wird er in der einen oder anderen Kehre ein bisschen wanken und über die Vorderachse schieben, so viel zu den Gedanken.
Hinter dem Steuer wartet bereits der Startknopf auf die erste Berührung, dann knurrt der aufgeladenen 1,6er brummig vor sich hin, aber eben nicht zu auffällig. Mittels Wahlhebel legt man den Gang ein und lässt das Doppelkupplungsgetriebe die sieben durchsortieren.
Der Innenraum überrascht mit hochwertiger Materialwahl. Dass der Soul mit den sportlichen Linien eines Coupés allein schon karosseriebedingt nicht mithalten kann, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Aber man hat wesentlich mehr Platz, als in solch einem Poser-Kfz. Alleine das Kofferraumvolumen mit 354 Liter lässt den Einkauf am Wochenende quer durch den Laderaum fliegen, wenn das Gaspedal mal ordentlich durchgedrückt wird. Bei umgeklappter zweiter Reihe passen sogar 994 Liter rein.
Platz genommen wird auf Teilledersitzen, welche noch ein wenig mehr Seitenhalt vertragen würden, aber auf längeren Strecken genügend Komfort bieten. Die Musikanlage lässt die neuesten Hits besser als beim Live-Konzert von den Chainsmokers, oder Ed Sheeran klingen. Das Lenkrad liegt gut in den Händen und ist nicht mit allzu vielen Bedienelementen überstreut. Die Funktionen der einzelnen Goodies sind bereits nach der ersten Fahrt logisch bedienbar. Auch die Armaturen sind problemlos ablesbar. Sowohl in der ersten als auch zweiten Sitzreihe verfügt man über reichlich Bein- als auch Kopffreiheit – somit sind die Nachtteile der Karosserieform zugleich auch wieder Vorteile.
Sowohl Apple CarPlay als auch Android Auto stehen für die Koppelung mit dem Smartphone zur Verfügung. Die Navigation funktioniert tadellos, die Stimme ist angenehm und die Anweisungen liefert die Dame immer zeitgerecht.
Aber kommen wir zurück zum Vierzylinder mit Turboaufladung. Der kleine Murl stemmt 204 PS an die Kurbelwelle. Das Drehzahlband verfügt über 265 Nm., was für den Mini-Van, Crossover oder doch schon SUV? – Ordentlich Dampf bedeutet. Bereits bei 196 km/h regelt der Soul ab, was für solch ein sportliches Modell ziemlich untypisch ist. Das Aggregat verfügt über dynamischen Durchzug, manchmal sollte das Getriebe etwas flotter den nächsten Gang parat haben, denn im oberen Drehzahlbereich gibt der Benziner raue Töne von sich.
Das Fahrwerk ist für das spritzigste Soul-Modell in der Stadt tadellos abgestimmt, ebenso ist die Lenkung direkt genug und auch der kleine Wendekreis überrascht. Verlässt man den urbanen Bereich und will den Rennwürfel auf kurvigen Landstraßen durch die engen Kehren jagen, wendet sich das Blatt. In schnellgefahrenen Kurven würden eine Wankstabilisierung, ein strafferes Fahrwerk und eine direkte Lenkung nicht schaden. Das Bremsverhalten muss man wirklich loben, denn springt man ordentlich in die Eisen, packt die Anlage gewaltig zu und bringt den eckigen Koreaner im Nu zum Stehen. Auch sonst lässt sich sie sich tadellos dosieren, ohne gleich die Windschutzscheibe zu küssen.
Der Soul mit sportlicher Würze lässt im City-Bereich den Spaßfaktor ganz schön hoch ausfallen. Dieser ist aber auch hin und wieder auf der Autobahn garantiert, der Hintermann blinkt auf, ist schon ganz nervös, der Turbo-Soul gibt mal leicht Gummi und schon ist der Hintermann nur mehr im Lego-Format im Rückspiegel wiederzusehen – 7,8 Sekunden auf Hundert sind eben kein Kindergeburtstag! Aber nicht nur das Beschleunigen macht Spaß, auch das Cruisen mittels eingelegtem Tempomat und guter Musik begeistert in der sportlich abgestimmten Autopraline. Breites Lächeln.