Zeitmaschine

Getriebe,
niedriges Geräuschniveau,
Assistenzsysteme
Sicht nach hinten,
Abblendassistent,
kein Reserverad
Preis: € 60.990,- (inkl. Steuern), Metallic-Lackierung € 800,-, Innenfarbe € 250,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 62.040,-
Sicherheit: Fahrer- und Beifahrerairbag, Kopfairbag vorne und hinten, 3 Kopfstützen hinten, Seitenairbag für Fahrer und Beifahrer, 3 Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtwarner, Fahrzeugstabilitätskontrolle (VSM), ISOFIX-Kindersitzverankerung, Lenkassistent,
Verbrauch/Drittelmix*: 6,3 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,0 sec.,
Vmax: 203 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette, VVT, Common-Rail-Direkteinspritzung, 1Turbolader VGT, Ladeluftkühler,
Hubraum: 2.199 cm3,
max. Leistung: 200 PS/147 kW bei 3.800/min-1,
max. Drehmoment: 440 Nm. bei 1.750-2.750/min-1,
Verdichtung: 16,0:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 8-Stufen Automatik-Getriebe, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson Einzelradaufhängung, Dreiecksquerlenker, h-Multilenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: v/h-Scheiben, v-innenbelüftet, v-Ø 320 mm, h-Ø 302 mm, ABS, EBV, Bergabfahrhilfe,
Bereifung: 235/55 R19,
L/B/H: 4.770/1.880/1.685 mm,
Gewicht: 1.986 kg,
Radstand: 2.770 mm,
Tankinhalt: 71 l,
* Werksangaben
Schon bei der ersten Begegnung benimmt sich der Hyundai Santa Fe wie ein braves Haustier. Sowie man sich ihm nähert, klappt er die Ohren (soll heißen Außenspiegel) auf, schaltet das Licht an und wartet auf die weiteren Aktionen und Befehle seines Herrn.
Im Innenraum empfängt die Passagiere eine angenehme, wohnzimmerähnliche Atmosphäre mit gediegener Lederausstattung und vielfach verstellbaren Sitzen. Durch die Komforteinstiegsfunktion fährt der Fahrersitz zum bequemen Ein- und Aussteigen ein Stück zurück und sobald der Lenker die Türe geschlossen hat, wieder auf die eingestellte Position nach vorne. Mit einem kurzen Druck auf den Startknopf springt der Motor sofort an und Dank der exzellenten Geräuschdämmung, fällt der Blick gleich mal auf den Drehzahlmesser um zu überprüfen, ob der Motor auch wirklich läuft. Bald ist klar, man sitzt in einer Zeitmaschine.
Das Cockpit bietet einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck. Sämtliche Drucktasten sind mit großen, deutlichen Symbolen gekennzeichnet und sobald das Licht eingeschaltet ist, von innen her beleuchtet. Die Anordnung ist logisch und sinnig gruppiert. Die Entwickler haben alle mit dem Fahrzustand zusammenhängenden Tasten wie Fahrmodus, Auto-Hold, Bergabfahrassistent und Parkassistent um den Automatikwählhebel angeordnet, während Sitzheizung, Lenkradheizung und Scheibendefroster unter den Reglern der Klimaanlage zusammengefasst sind.
Rundum wurden vier Kameras eingebaut, wo es denn möglich ist, jede einzelne auf dem Monitor zu sehen. Als Gustostückerl kann der Bildschirm unterteilt werden und in der rechten Hälfte setzt der Computer aus den vier Kamerabildern ein Bild aus der Vogelperspektive zusammen, als wäre die Aufnahme aus einer über dem Auto schwebenden Drohne gemacht. Die Abstände zum Vorder- und Hintermann und zum Randstein können dadurch gut abgeschätzt werden und das Aus- und Einparken ist eine leichte Übung. Die eingeschränkte Sicht nach hinten wird durch den Querverkehrswarner, der den Santa Fe bei Annäherung eines Fahrzeuges sogar selbsttätig abbremst, kompensiert.
Das Anfahren geht weich vonstatten und die Gangwechsel erfolgen im Automatikmodus fast unmerklich und ruckfrei. Mit der Achtstufen-Automatik ist den Hyundai Techniker ein großer Wurf gelungen. Sie bietet vier verschiedene Schaltcharakteristika – Eco, Comfort, Sport und Smart – zur Auswahl. Mit der Bestimmung des Schaltmodus wird nicht nur der drehzahlabhängige Schaltpunkt beeinflusst, sondern auch die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Zusätzlich ändert sich die Farbe der Instrumente von einem umweltfreundlichem grün im Modus Eco, zu einem temperamentvollen rot im Sportmodus. Im Modus Smart analysiert die Elektronik die Fahrweise und wählt dementsprechend die augenblicklich optimale Betriebsart. Zeitmaschine eben.
Im Stadtverkehr erfreut die leichtgängige elektrische Servolenkung. Die Servounterstützung ist abhängig vom gewählten Fahrmodus und der Geschwindigkeit, im Komfortmodus sind die Lenkkräfte gering, während im Sportmodus und bei höherem Tempo die Unterstützung reduziert wird und dadurch mehr Rückmeldung über den Fahrbahnzustand und Grip ans Lenkrad übertragen wird.
Hat man das Stadtgebiet verlassen, kann man einen Großteil der Lenkarbeit und Steuerung an die elektronischen Helfer abtreten. Auf Bundesstraßen brummelt der Motor dank der vielfältigen Übersetzungsstufen des Achtstufengetriebes immer um die 1.500 U/min dahin und nur beim Beschleunigen und Überholen steigt die Drehzahl an. Die optische Verkehrszeichenerkennung arbeitet sehr exakt. Genau auf Höhe des Verkehrszeichens einer Geschwindigkeitsbeschränkung, oder Überholverbotes wird es im Navi-Bildschirm und auch im Head Up-Display angezeigt.
Federung und Sitzkomfort sind mit Sitzheizung im Winter und –Lüftung im Sommer außerordentlich hoch. Zum entspannten Dahingleiten liefert das Audiosystem mit zehn im Auto verteilten Lautsprechern einen zusätzlichen Beitrag. Bei Nachtfahrten ist der Abblendassistent eine willkommene Unterstützung. Er blendet bei vorausfahrenden, oder entgegenkommenden Fahrzeugen eher früh ab und könnte nach dem Passieren des Gegenverkehrs schneller auf das Fernlicht umschalten.
Von den zahlreichen elektronischen Helferlein hat der Spurhalteassistent besonders überrascht. Er hält das Fahrzeug bei beträchtlichem Seitenwind auf der Autobahn exakt in der Spur, ohne die geringsten Anzeichen von pendeln und ist wahrscheinlich besser als so mancher Sonntagsfahrer. Zusammen mit dem adaptiven Tempomat gibt das einen Vorgeschmack auf zukünftiges autonomes Fahren. Der Tempomat reduziert beim Auflaufen auf ein langsameres Fahrzeug vorausschauend die Geschwindigkeit und beschleunigt kräftig auf die voreingestellte Geschwindigkeit, sobald die Fahrspur wieder frei ist. Ein weiteres Plus ist der Tote-Winkel-Assistent: Er leuchtet nicht nur wie bei vielen anderen Autos in den Außenspiegeln auf, sondern wird auch im Headup-Display eingespiegelt. Er warnt mit gelbem Licht und lautem Piep-Ton. Wie Zeitmaschinen so sind…
Alles in allem ist der Santa Fe ein top ausgestatteter SUV mit hohem Wohlfühlfaktor und Alltagstauglichkeit. Verglichen mit den deutschen Mitbewerbern bietet er bei gleicher Ausstattung einen Preisvorteil von etlichen tausend Euro.