Welcome Back – Lada macht sich auf…
Lada ist wieder da. Der Weg war lang, steinig und hart. Aber – im Gegensatz zu manch anderen Brands, führt er nun ins Modere. Lada – lange Zeit war dieser Name nur für den Export ins westliche Europa gebräuchlich – ist der größte Hersteller von Personenkraftwagen in Russland. Von 1966 bis 1969 errichtete ein italienischer Autohersteller in der Oblast Samara das Automobilwerk Wolschski Awtomobilny Sawod (AwtoWAS), welches ab 1971 die ersten Autos produzierte.
Das zunächst WAZ-2101 genannte Fahrzeug bekam in der Sowjetunion und einigen Ostblockländern den Zusatznamen „Schiguli“. Das Markenlogo geht auf diesen ursprünglichen Namen zurück. „Schiguli“ ist die Bezeichnung der kleinen Wolgasegelboote. 1974 führte man für die Exportmodelle den Namen Lada (slawisch für „Liebchen“, „Geliebte“) ein. Der Österreichische Importeur hieß damals ÖAF Gräf & Stift, dessen Geschäft eigentlich LKWs waren (MAN) und genau deshalb wurden die PKWs – (damals Lada, Skoda, Moskvitsch) in eine eigene Firma AC AUSTRO CAR geführt. Und genau dort arbeitete und werkte ein Rallye-Besessener namens Rudi Stohl, der die nächsten Jahre – 1975 bis 1987 – mit Lada „Schigulis“ nur so um sich warf, sogar zur East African Safari Rallye ward das Gespann einige Male gesehen. Aber auch in der „Neuzeit“ war Lada recht aktiv. Im World Touring Car Championship (WTCC) – eine Rundstreckenserie mit WM-Status – fuhren für die Russen namhafte Herren wie Gabriele Tarquini und Rob Huff, beide vorher schon in anderen Brands Weltmeister der WTCC. Zuerst wurde der Granta eingesetzt, ihm folgte von 2015 bis 2017 der – ja genau – Lada Vesta.
Den Modellen aus dem fernen Russland haftete stets eine gewisse Rückständigkeit an. Damit soll nun Schluss sein. Vesta nennt sich Ladas Schritt in die Neuzeit, designt von niemand Geringerem als Ex-Mercedes- und Volvo-Mann Steve Martin. Herausgekommen ist eine 4,41 Meter lange Limousine mit fließend gestaltetem Stufenheck, die gefällig bis auffällig wirkt. Letzteres beruht auf zwei prägnanten seitlichen Sicken, zwischen deren scharfen Bögen ein „X“ entsteht.
Das Motiv findet sich in Form großer Chromspangen zwischen Haupt- und Nebelscheinwerfer sowie ansatzweise auch im Innenraum wieder. Hier hat Steve Martin eine ganz eigene Formensprache für Russlands größten heimischen Autohersteller gefunden, bei dem mittlerweile Renault Regie führt. Auch der Nachbar, der „Premium“ fährt, findet das Auto schick. Nur die Räder wirken ein wenig verloren in den großen Radkästen.
Der Vesta zielt mittlerweile auf die untere Mittelklasse, vorgestellt wurde das Modell der Öffentlichkeit im August 2014 auf der Moskau Motor Show und ist ein Fahrzeug, welches durch die Zusammenarbeit mit Renault/Nissan getragen wird > siehe Frontscheinwerfer und die bestehende Nähe zum Renault Scenic. Dies muss jetzt nichts Negatives sein, es sei denn man ist Verfechter von Dacia, dann wirds natürlich eng innerhalb dieser Patchwork-Family.
Die Markteinführung des Vesta fand zuerst in Osteuropa und Asien statt, eine Serienproduktion der Stufenheck-Limousine wurde am 25. September 2015 in Ischewsk aufgenommen. Die Kosten für die Entwicklung des Projekts beliefen sich auf rund sechs Milliarden Rubel. Seit Februar 2017 wird das Fahrzeug auch in Europa verkauft, gleichzeitig startete der Verkauf in Österreich zu einem Preis ab 12.990,- Euro.
Am 27. Juni 2017 wurden die Modelle Vesta SW und Vesta SW Cross vorgestellt. Der SW (für Station Wagon) ist als klassischer Kombi ausgeführt, der SW Cross erhielt zusätzlich, außen eine dem Trend folgende Schlechtwege-Optik mit Schutzapplikationen aus Kunststoff, sowie eine erhöhte Bodenfreiheit. Auch ein Unterfahrschutz, sowie eine verchromte Doppelauspuffblende sind beim SW Cross vorgesehen. Weitere Merkmale an beiden Varianten sind eine Dachreling und ein modern gestaltetes Dachantennenmodul. Neu sind außerdem ein Ladebodenkonzept und viele weitere Verzurr- und Verstaumöglichkeiten für Gepäck und Ladegut im Kofferraum.
Die Serienproduktion startete am 11. September 2017, wenige Wochen darauf, am 25. Oktober 2017, begann der Verkauf auf dem russischen Markt. Nun erfolgte auch in anderen europäischen Märkten (darunter Deutschland und Österreich), die Markteinführung. Mit der Vesta Limousine, dem SW und dem SW Cross – bewegt mittels Vierzylinder-Benziner, 1.600 Kubik (106 PS/78 kW bei 5.800 U/min.) – startet Lada gewissermaßen nun in Österreich durch. Was gilt es noch zu sagen? Ach ja – vielleicht dieser Werbespruch von Lada: Seit nun mehr als 60 Jahren weiß Lada mit zuverlässiger Technik und sensationellen Preisen zu punkten. Nun geht es mit dem neuen Lada Vesta ins nächste Level!