NATÜRLICH, IHRE HOHEIT

Überdimensionales Display
Musikanlage
Fahrkomfort
Getriebe
Kopffreiheit hinten
Parkplatz?
Preis: € 87.700,-, Sonderausstattung: Skyview Panoramadach € 1.500,-, Holz-Lenkrad beheizt € 450,-, Sitzheizung hinten € 400,-, Fondsitze plus Rückbank elektr. umklappbar € 900,-, Panoramic View Monitor € 750,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 91.700,-, Sicherheit: Fahrer- und Beifahrerairbag, Knieairbag für Fahrer, Kopfairbag vorne und hinten, Seitenairbags vorne und hinten, Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, Gurtstraffer vorne und hinten, ISOFIX-Verankerungen für Kindersitze, Verbrauch/Drittelmix*: 5,5 l, Beschleunigung 0-100 km/h*: 7,7 sec., Vmax: 200 km/h, Motor: 6-Zylinder in V60°, Leichtmetall-Zylinderköpfe und- block, 4Ventile/Zylinder, 2×2 DOHC, Kette/VVT, direkte Einspritzung, Hubraum: 3.456 cm3, max. Leistung: 262 PS/193 kW bei 6.000/min-1,
max. Drehmoment: 335 Nm. bei 4.600/min-1, Drehstrom-Synchronmotor: 50 PS/123 kW, Gesamtleistung: 312 PS/230 kW, Verdichtung: 13,0:1, Treibstoff: 95 ROZ, Kraftübertragung: stufenlos, front, zuschaltender Allradantrieb, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Querlenker, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator, Bremsen: Scheiben, v/h-innenbelüftet, v-Ø 328 mm, h-Ø338 mm, ABS, Bereifung: 235/55 R20, Gewicht: 2.100 kg, L/B/H: 4.890/1.895/1.685 mm, Radstand: 2.790 mm, Tankinhalt: 65 l,
* Werksangaben
Der Fokus der Oberklasse richtet sich in Österreich größtenteils auf deutsche Hersteller. BMW, Audi, Mercedes sitzen an der Macht, aber wieso? Sie bauen gute Antriebe, downgesizte Aggregate, die für einen effizienten Verbrauch unter dem Strich sorgen und tapezieren den Innenraum mit riesigen Flächen an Leder, Alcantara, Carbon, Klavierlack und lassen neben jedem Extra Platz für ein Kreuzerl. Da kann es dann schon mal passieren, dass die Sonderausstattung den Basispreis überrumpelt.
Aber das kann Lexus ebenso, sogar ohne der langen Sonderausstattungsliste, sodass man sich um die Differenz noch einen Kleinwagen zulegen könnte. Das beste Beispiel ist die vierte Generation des RX 450h.
Bereits beim ersten Einstieg ist man überrascht. Beim gestrigen Abend-Menü führte der Kellner noch den Sessel zum Tisch, heute übernimmt den Job das SUV, natürlich hinter dem beheizten, eleganten Volant. Man ist hin und weg von diesem überdimensionalen 12,3 Zoll großen Display in der Mittelkonsole, es erinnert an S-Klasse, oder an den 7er. Damit der Blick nie von der Straße abgewandt wird, beamt ein Head-Up-Display die wichtigsten Informationen auf die Scheibe.
Ahnungslos begibt man sich auf die Suche nach einem Dreh- und Drückschalter. Dieser wurde durch einen Joystick ersetzt, welcher einem das Menü lässig durchsurfen lässt. Die Bedienung des Infotainments ist nicht ganz so ausgereift wie die neue Steuerung, da könnte man sich noch ein paar Details von den Deutschen abschauen.
Das Interieur ist bis in die kleinste Ecke mit weichen Ledermaterialien verziert. Die Sitze bieten sicherlich genauso viel Komfort, wie der Wohnzimmer-Sessel, jedoch sind die Ledersessel mit wesentlich mehr Seitenhalt ausgestattet, was bei dieser Motorisierung auch kein Nachteil ist. Die coupéartige Linie fängt bestimmt die Blicke der an der Ampel stehenden Fußgänger in der Stadt ein, bei der Kopffreiheit ist man aber ab 1,75 Meter ein wenig eingeschränkt, die Beine können dafür locker ausgestreckt werden. Und auch das Kofferraumvolumen wird selbst beim Familienurlaub in den Westen nie Engpässe erzielen (539-1.612 Liter). Da gefällt dann auch die Mark Levinson Musikanlage, welche aus 15 Lautsprechern den besten Klang bietet. Generell darf zum Interieur festgestellt werden – wenn X6, Q5 und GLE Premium sind, dann ist der RX kaiserlich!
Das LexusSafetySystem+ beinhaltet einen Spurhalteassistenten mit Müdigkeitswarnung, der Fernlicht-Assistent blendet automatisch bei Gegenverkehr ab, ein adaptiver Tempomat hält den Abstand zum Vordermann tadellos und eine Fußgängererkennung leitet im Notfall eine Vollbremsung ein.
Die Parkplatzsuche ist mit dem 4,89 Meter langen Flaggschiff in der Innenstadt oft ein Kampf, aber dank der 360 Grad Panorama Ansicht wird man perfekt eingewiesen. Und aufgrund der Breite von 1,90 Meter sollte man sich bei engen Passagen lieber auf der rechten Spur halten.
Obwohl der Vollhybrid mit 20 Zoll großen Alus bestückt ist, sorgt das keinesfalls für weniger Bequemlichkeit beim Abrollen. Das Fahrwerk bietet in jeder Situation reichlich Restkomfort und selbst in den Kurven ist das SUV gut stabilisiert. Die 2,1 Tonnen Leergewicht werden durch den Sechszylinder Benziner (262 PS) und zwei E-Aggregaten, vorne: 167 PS und hinten mit 68 PS Leistung vorwärts gezogen. Die Systemleistung von 312 PS lässt sich besonders im Sport+ Modus richtig dynamisch abrufen. Bei 200 km/h regelt das Aggregat ab, was auf deutschen Autobahnen den Spaßfaktor raubt.
Das E-CVT-Getriebe ist nicht mehr so eine große „Heulsuse“, wie bei den letzten Generationen, ein Doppelkupplungsgetriebe würde aber doch besser zum Charakter des eleganten SUV passen, wie auch die Ausstattungslinie President. Das Fahrzeug hat generell jede Menge an Dynamik gewonnen und lässt sich auch viel präziser bewegen. Der elektronische Allradantrieb sorgt für besseren Grip, so ein richtiger Offroader ist er aber nicht, der President muss auch nicht, denn die meisten SUVs werden heutzutage sowieso nur mehr in der Stadt bewegt. Da spielen dann nur mehr die Übersichtlichkeit und der Verbrauch eine Rolle, welcher aufgrund der beiden Antriebe bis auf acht Liter gesenkt werden kann. Der Luxus-SUV wird sicher größtenteils in den USA den Markt aufmischen, aber auch auf heimischen Straßen sorgt der Lexus-President bereits für Aufsehen.