Nervenberuhiger

Gewicht zu Größe,
geschmeidiger Motor,
gutes Fahrwerk
weiche Lenkung,
Sitzheizung?
doch Allrad?
Preis: € 23.990,-, Option: Metallic-/Perlmutt-Lackierung € 680,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 24.670,-
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Seiten- und Kopfairbags, Kniebag Fahrerseite, Dreipunkt ELR-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzer, höhenverstellbar, ISOFIX-Kindersitzbefestigung, Kopfstützen auf allen Plätzen, höhenverstellbar,
Verbrauch/Drittelmix*: 6,7 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 10,6 sec.,
Vmax: 190 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen/VVT, Multi-Point-Einspritzung,
Hubraum: 1.998 cm3,
max. Leistung: 150 PS/110 kW bei 6.000/min-1,
max. Drehmoment: 195 Nm. bei 4.100-4.200/ min-1,
Verdichtung: 10,5:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 5-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfeder, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, v-Ø 294 mm, h-Ø 302 mm, ABS, Hill Start Assist,
Bereifung: 215/70 R16,
Gewicht: 1.395 kg,
L/B/H: 4.695/1.810/1.703 mm,
Radstand: 2.670 mm,
Tankinhalt: 63 l,
* Werksangaben
Er lief bei MSI ein Jahr im Dauertest, kam im Vorjahr exakt nach dem Schotterwandern und war darum erstmals im Schneeberg/Hohe Wand-Massiv. Kilometer im Dienste der Redaktion spulte er genug ab – die monatlichen Updates zeugen davon – auch der eine, oder andere Sidestep ins Gesträuch war ihm bereits gegönnt. Aber ein derart intensives Fahren neben dem Asphalt gabs für den Fronttriebler – ja Sie haben richtig gelesen! – gabs für den Fronttriebler noch nie!
Outlander. Man muss dieses Wort einmal über die Zunge rollen lassen. Outlander. Da stellt sich das Zungenspitzl ein bissl auf, denn – der im Gehörgang schlummernde Begriff „Outback“ wird angestubst, erwacht. Outlander > Outback. Und ja, da sind schon Gemeinsamkeiten.
Wildnis, Berge, frei sein, im Zelt schlafen, im kalten Bach die morgendliche Katzenwäsche, kein Handy, kein PC, kein Facebook – einfach Natur. Und eben einen starken Begleiter. Out-lander für Out-back. Thats it.
Für die Familie ist der SUV Mitsubishi Outlander ein Segen. Er ist in seiner dritten Generation weder massig noch mächtig, eigentlich von schlanker Gestalt und wirkt auf den ersten Blick etwas langweilig. Seine auffälligste Eigenschaft ist seine Unauffälligkeit. Wenn man ihn in diesem lichten Silberhellgrau sieht, ist es, als sei man einem dünnen Nebel auf Rädern begegnet. Doch dann kommen Konturen der Eleganz auf und Eigenschaften des Komforts treten hervor, die nicht zum Prunken und Protzen, aber zu einem ruhigen Leben mit dem Mitsubishi Outlander taugen.
Doch im Detail. Auffallend beim letzten Facelift war vor allem die Neugestaltung der Frontpartie, welche jetzt im neuen Markendesign gehalten ist. Geblieben ist das großzügige Platzangebot im Innen- und Kofferraum. Wiederum neu ist die Abstimmung des Fahrwerks, das nun einen ordentlichen Federungskomfort bietet und nicht mehr so hölzern federt. Die Lenkung hätte ebenfalls einer Überarbeitung bedurft, sie bietet quasi wenig Rückmeldung über die Straßenbeschaffenheit, oder Fahrsituation. Wahrscheinlich hat man da schon an Schotter-, Wald- und Forstwege gedacht, da ist ein leichteres Handling schwer von Vorteil.
Motorseitig steht der Benziner im Vorzimmer unter der Motorhaube, mit einer Leistung von 150 PS, als Fronttriebler-Benziner. Der Saugmotor mit zwei Litern Hubraum und vier Zylindern legt eine gute Laufkultur an den Tag und sorgt für zufriedenstellende Fahrleistungen. Leider ist das Schaltgetriebe mit nur fünf Gängen ausgestattet – das Drehzahlniveau auf der Autobahn ist entsprechend hoch. Die angegebenen 6,7 Liter Super auf 100 Kilometer könnten durch einen sechsten Gang deutlich reduziert werden.
Das 100 Jahre Edition glänzt zwar als Leichtgewicht – bei dieser Größe nur knapp 1.400 Kilo! – wurde aber schlicht ausgeführt. So verzichtete man sogar auf eine Sitzheizung, ein Umstand, der sich sicherlich nicht mehr wiederholen wird, hört man aus der österreichischen Mitsubishi Konzern-Spitze.
Dafür wurde es aber dem „2WD“ heiß genug, vor allem die Hohe Wand bergab ist kein „Bröserl“ und auch der Anstieg zum „Gländ“ kann schon mal die Hände schwitzen lassen. Alles ist gut, der Outlander kann das alles auch als Fronttriebler, jede Sorge sei unbegründete, meint der „2WD“ und schlenzt murmelnder Weise davon, weil er registrieren musste, das zum Schutzhaus Öhler nur 4WDs fahren dürfen und er seine heiß geliebten „Drei Diamanten“ im Tal parken musste. Irgendwann war dann noch zu hören. “ I was eh das´ er´s kau, oba waun ma mi net loßt? Deppate Tofi, deppate…“ Ja, ja, dem Karl „2WD“ schwillt immer der Kamm, wenn er sich was beweisen will.
Also: Die billigste Outlander-Variante ist womöglich die beste: Für relativ kleines Geld, nämlich 23.990,- Euro, gibt es das großzügig bewohnbare SUV mit dem Benziner und mit Frontantrieb. Und was bleibt? Sagen wir mal so: Das Auto für den Alltag als Kernkompetenz: Damit wurde Mitsubishi groß und kehrt jetzt zu seinen Wurzeln zurück. Fortschritt definiert sich als Tugend der Nützlichkeit und Eleganz wird geduldet, wenn sie nicht auffällt.