Gute Kombimation! Mit AMG V6 Biturbo ins Outback

Motor,
4Matic,
Ambiente
Motorklang,
Gewicht,
lange Optionsliste
Preis: € 75.250,-, Sonderausstattungen: € 19.335,- (exkl. Steuern), Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 109.752,50
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Thorax-Pelvis-Sidebags in den Sitzen für Fahrer und Beifahrer, Windowbags rechts und links, Kneebag für Fahrer, 3-Punkt-Automatik-Sicherheitsgurte auf allen Sitzplätzen, vorne mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenz, ISOFIX-Kindersitzbefestigung mit Top Tether,
Verbrauch/Drittelmix*: 8,3 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 4,9 sec.,
Vmax: 250 km/h,
Motor: 6-Zylinder in V60°, Leichtmetall-Zylinderköpfe und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, direkte Einspritzung, 1Turbolader, Intercooler,
Hubraum: 2.996 cm3,
max. Leistung: 367 PS/270 kW bei 5.500/min-1,
max. Drehmoment: 520 Nm. bei 2.500-4.500/min-1,
Verdichtung: 10,7:1,
Treibstoff: 98 ROZ,
Kraftübertragung: 9G-Tronic, Allrad permanent, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator, elektronisches Dämpfersystem, Luftfederung mit Niveauregulierung,
Bremsen: Scheiben, belüftet, ABS,
Bereifung: 255/50 R19,
Gewicht: 1.845 kg,
L/B/H: 4.759/1.890/1.639 mm,
Radstand: 2.873 mm,
Tankinhalt: 66 l,
* Werksangaben
Nicht, das hier jemand denkt, mit dem Mercedes-Benz GLC AMG 43 fährt auch nur irgendwie steinige Schotterstraßen, wurzelige Bergwege, oder einfach quer hügelwärts.
Okay, Mercedes kombiniert sein SUV-Coupé GLC mit einem Biturbo-V6 und spendiert noch ein paar AMG-Insignien. Fertig ist das GLC 43 AMG 4Matic Coupé. Ist das noch ein Sports Utlity Vehicle, oder nur ein Sports Vehicle? Mmhhh…
Auch Mercedes-Benz hat sich in den letzten Jahren von althergebrachter Designtradition schneller verabschiedet, als der Heimatverein VfB Stuttgart aus der ersten Liga. Nun also als GLC Coupé – und dann auch noch als AMG.
Angesichts des Erfolgs bei den Crossovern im Allgemeinen und der soliden Nachfrage nach den „43er“-AMG-Motorisierungen im Besonderen, war die neue Hochleistungsversion AMG GLC 43 wohl unvermeidlich. Ins Visier kommt mit dem aufgeladenen V6 beispielsweise der Porsche Macan. Der neue Mercedes-AMG GLC 43 4MATIC hat ordentlich Dampf auf dem Kessel. Er ziert sich aber, dies auch nach außen zu tragen – jedenfalls beim Sound.
Wie mittlerweile nicht nur Stern-Freunde wissen, deuten die magischen drei Buchstaben A, M und G auf etwas mehr Leistung als gemeinhin benötigt wird, hin. So ist es natürlich auch bei der höhergelegten und mit Kunststoff beplankten C-Klasse der Fall, die aufgrund ihrer Off Road-Optik und dem perfekt arbeitenden Allradantrieb 4MATIC zum GLC wird. Oder anders gesagt: Die Modelle BMW X3 und Audi Q5 bekommen einen weiteren starken Konkurrenten.
Auch schön, wenn man gleich den passenden Motor im Regal hat. Etwa einen
kräftigen Dreiliter-Biturbo in V6 gehalten. Ein trainierter Benziner, früher fast einen Tick zu kernig für den seidenweichen Limousinen-Einsatz, hat er als 43 AMG endgültig seine Bestimmung gefunden, passt hervorragend in die sportive Riege aus Affalterbach. Energiegeladen und druckvoll, wenn auch etwas künstlich tönend, bietet er die gewünschte Mischung aus Gefühl und Härte. Normalerweise unauffällig im Hintergrund vor sich hin trompetend, wird der Klang je nach entsprechender Konditionierung und Fahrmodus ein bisschen vorlaut, ein bisschen schnoddrig, ohne einem aber jemals auf die Nerven zu gehen. Das passt.Um genau zu sein ist der neue Mercedes-AMG GLC 43 4MATIC exakt 520 Newtonmeter stark und sein 3,0 Liter großer V6-Benzinmotor leistet 367 PS. Der etwas über 75tausend Euro teure Stuttgarter beschleunigt innerhalb von 4,9 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 250 Kilometern pro Stunde eingebremst. Dass nicht nur bei solch rasanter Fahrt der Normverbrauch von 8,4 Litern nicht erreicht wird, verdeutlicht die Verbrauchsanzeige im Display nach defensiv gefahrenen Landstraßenkilometern.
„Wer den Verbrauch dieses Kraftprotzes in eine einstellige Region bekommt, hätte ihn gar nicht erst kaufen sollen“, formuliert das Gehirn völlig automatisch. Denn der 1.855 Kilo schwere GLC kann mehr, als nur knapp 2,5 Tonnen an den Haken nehmen, oder vor der Grundschule die Kinder abliefern. Er will benutzt, getreten, kurz: angemessen bewegt werden. Und hält es auch aus. Allerdings wird man ihn dann doch eher vor der Oper als im Wald sehen.
Schon das Interieur macht klar, dass sich hier vor allem modische Sportler mit Hang zum Karbon wohlfühlen werden. Rote Sicherheitsgurte, die im starken Kontrast zu den längsgeschliffenen Aluminium-Zierleisten stehen. Ein unten abgeflachtes Multifunktions-Sportlenkrad in Leder mit wiederum roten Kontrastziernähten, die sich auch in den Sportsitzen wiederfinden, sowie Zifferblätter in Zielflaggen-Optik sorgen schon vor dem Start fürs richtige Ambiente. Der bei umgeklappter Rückbank, die sich bei Benutzung für drei normalgewachsene Mitfahrer eignet, entstehende Gepäckraum offeriert ein Fassungsvermögen von bis zu 1.600 Litern.
Werden dem 4,73 Meter langen, sportlichen Hochsitz die Sporen gegeben, ist auch endlich der Motor zu hören. Obwohl so ganz stimmt das leider auch nicht. Denn das, was da aus den Endrohren am riesigen Heck heraustönt, ist nur die halbe Wahrheit. Im Innenraum kommt eine leicht modifizierte, beim genauen Hinhören synthetisch klingende Geräuschkulisse an. Ist eigentlich gar nicht schlimm und vielleicht für die Nachbarn umso erträglicher. Doch schön ist es irgendwie auch nicht.
Richtig schön dagegen ist das Fahrverhalten und dessen bewusste Parameteränderungen per Dynamic Select Schalter. Fühlt sich der GLC im Comfort-Modus neutral bis minimal untersteuernd und immer noch komfortabel gefedert an, fährt er sich im Sportmodus dank der härteren Federrate dynamischer und mit spürbar geringeren Wankbewegungen.
Wem das nicht genug an Sportlichkeit ist, der wählt Sport Plus und die damit einhergehende weitere Steigerung von Agilität und Kurvenwilligkeit, die durch unterschiedliche Federraten an Vorder- und Hinterachse erzielt werden. Wird in schnellen Kurven ein Lastwechsel vollzogen, wird stark beschleunigt oder beherzt gebremst, wird die Federrate gezielt an beiden Achsen verhärtet. Es darf sich aber auch ganz ruhig und fern jeden sportlichen Anspruchs in ihm wohl gefühlt werden. Der 4MATIC genannte Allrad leistet sein Gutteil, um auch bei forcierter Fahrweise auf der Straße zu bleiben.
Dank der 13-Lautsprecher starken und mit einer Systemleistung von 590 Watt ausgestatteten Burmester Surround-Anlage, geraten der synthetische Auspuffklang ganz schnell in Vergessenheit und der Kraftstoffverbrauch in einigermaßen vertretbare Regionen.