Was ist passiert? Von der Mouse zum Schmetterling

Volllederausstattung
Auffällig
Reichweite
Fahrassistenten
PS Leistung
Preis/Leistung
Preis: € 21.775,-
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten, Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, ISOFIX-Kindersitz-Befestigungspunkte hinten, Kopfstützen auf allen Plätzen, vorne höhenverstellbar,
Verbrauch/Drittelmix*: 3,8 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: k. A. sec.,
Vmax: 179 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette/VVT, Direkteinspritzung mit Turbolader,
Hubraum: 1.461 cm3,
max. Leistung: 90 PS/66 kW bei 4.000/min-1,
max. Drehmoment: 220 Nm. bei 2.000/min-1,
Verdichtung: 15,5:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 5-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, v-Stabilisator,
Bremsen: v-Scheiben, belüftet, h-Trommeln, ABS,
Bereifung: 205/45 R17,
Gewicht: 1.140 kg,
L/B/H: 3.999/1.935/1.455 mm,
Radstand: 2.525 mm,
Tankinhalt: 41 l,
* Werksangaben
Beim erklingen des Namens Nissan Micra verziehen einige ja schon von Haus aus das Gesicht. Viele haben den klobigen, kleinen, langsamen Gnom vor Augen, welcher er ja auch einmal war. Doch mit der neuen Generation wurde hier auch aufgeräumt! Der Micra erstrahlt in neuem Licht und hat nichts, aber rein gar nichts mehr mit dem hässlichen Entlein von früher zu tun – kurz um: Die Metamorphose zum Schmetterling ist passiert.
Bezüglich Design hat sich der Micra ordentlich verändert. Eine futuristische Front, die ganz leicht an den Honda Civic erinnert, dominiert den Schwung der Formenlehre und lässt jeden, der ihn im Rückspiegel erblickt genauer hinsehen. Das Heck erinnert an den Nissan Juke nur eben in Miniaturausführung. Wer auf diesem Heck die Aufschrift MICRA erblickt wird wohl kurz seinen Augen nicht trauen. Die Linienführung am Rest des Fahrzeuges ist sparsam gehalten, was aus Sicht einiger Begutachter auch gut so ist, da die Front und das Heck des kleinen Japaners ohnedies sehr dominant sind und einige Verkehrsteilnehmer in den älteren Micra-Modellen neidische Blicke zuwerfen lässt. JA!- der Nissan Micra fällt auf!
Klein? Tja das ist der Nissan nach wie vor, aber nur weil er klein ist, heißt das nicht gleichzeitig, dass nichts in das Fahrzeug passt. Das Platzangebot überrascht positiv. Das Kofferraumvolumen beträgt 300 Liter und kann sich bis zu 1.004 Liter ausdehnen, wenn man die Rücksitze umlegt. Das ist schon mal ganz ordentlich. Insassen haben genug Platz ohne sich viel den Kopf zu stoßen – dies wenn man beim Einsteigen aufpasst und den Kopf kurz einzieht, sollte man größer als 1,65m groß sein.
Unter der Motorhaube schlummert in dieser Ausführung ein 1,5 l dCi Dieselmotor und seine 90 PS arbeiten sparsam vor sich hin. Reichweiten um die 800 bis 900 km sind da bestimmt kein Thema. Startet man das Fahrzeug über den Start/Stop Butten, welcher sich unübersehbar neben dem Schalthebel befindet, so merkt man eine kleine Gedenksekunde, bevor der Motor aus seinem Schlummer erwacht – dies wohl um die Glühstäbe des Dieselmotors vorzuglühen. Oder wie? Stellt aber gar kein großes Problem dar – man gewöhnt sich sehr schnell daran.
Das Innendesign und überhaupt die ganze Ausstattung des kleinen Nissan`s hat ebenfalls überrascht. Man erwartet aber auch nicht viel – wenn man die Vorgänger des Micras kennt. Steigt man jedoch in diese Ausführung des Japaners ein, so begrüßt eine Volllederausstattung, welche sich nicht nur auf die Sitzbank und die Sitze begrenzt, sondern auch am Armaturenbrett sowie an den Türen zu finden ist. Die Positionierung der Bedienknöpfe und des Lenkrades sind gelungen und ermöglichen eine angenehme Bedienung während der Fahrt. Die Anzeigen sind übersichtlich und hübsch ausgeführt, man kann dort alle wichtigen Informationen erkennen. Was ein kleines Manko ist: Die Bedienung des Navis über das Touchdisplay – so kann man die (manchmal nervige) Stimme der „Navitante“ nicht auf ein oder zwei Klicks ein- oder ausschalten, sondern findet dieses Feature nach langwierigem Suchen im Untermenü.
Die restlichen Anzeigen sind sehr einfach und gut leserlich ausgeführt. Fragwürdig ist auch die Elektronik der Fahrassistenten – wenn der Micra eine unnötige Vollbremsung im Stand(!) aufgrund des Notbremsassistenten hinlegt, ist dies nicht wirklich das, was sich der Fahrer vorstellt und schon mal gar ned nachvollziehbar. Und dass der Blinde-Winkel-Warner auf der dritten Spur der Autobahn Angst vor einem anderen Fahrzeug – welches auf der ersten Spur fährt – hat ist auch nicht verständlich, was ist hier passiert?
Somit bitte merken: Beim Spurwechsel einfach mal einen Blick mehr über die Schulter werfen, da die Spiegel etwas klein dimensioniert sind (was bei der Gesamtgröße des Micras ja auch klar sein sollte). Man könnte die Fahrassistenten zwar ausschalten, doch speichert sich die Einstellung nicht, somit müsste man sie jedes Mal aufs Neue beim Re-Start ausschalten. Nervig. Da müssen die Nissan-Leute eindeutig nochmal ran!
Preislich sieht es mit der Begeisterung auch nicht so rosig aus. So kostet die Vollausstattung dieses Modells im Vergleich zu Mitbewerbern einfach zu viel. Hier gehen die Meinungen sichtlich auseinander – je nachdem ob man einen Nissan-Fan fragt oder nicht.
Trotz allem hat der Nissan wirklich Spaß gemacht – in punkto Sound hat der kleine Hüpfer was auf den Kasten – so wurde ihm vom Hersteller ein kleines aber feines Bose System mit auf den Weg gegeben, das überzeugt.
Der Micra hat also einen großen Schritt nach vorne gemacht. Nicht nur optisch sondern auch technisch. Er überzeugt durch Sparsamkeit, Auffälligkeit und Ausstattung und damit ist nun der Schmetterling perfekt – für die Urbanen unter euch, die gerne Blicke auf sich ziehen.