Kletterkatze

Motor
Schaltwippen
Straßenlage
Reserverad?
Verkehrszeichenerkennung
hohe Gürtellinie (im Gelände)
Preis: € 65.700,-, Sonderausstattung: € 7.839,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 73.539,-
Sicherheit: Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Kopfairbag vorne und hinten, 3-Punkt-Automatik-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, ISOFIX-Verankerungen für Kindersitze hinten,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,2 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,9 sec.,
Vmax: 205 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette, VVT, direkte Einspritzung, Common Rail, 1Turbolader VGT, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.999 cm3,
max. Leistung: 180 PS/132 kW bei 4.000/min-1,
max. Drehmoment: 430 Nm. bei 1.750/min-1,
Verdichtung: 15,5:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 9-Stufen-Automatik, Allradantrieb, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreiecksquerlenker, h- Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, v-Ø 325 mm, h-Ø 300 mm, ABS,
Bereifung: 225/65 R17,
Gewicht: 1.768 kg,
L/B/H: 4.400/1.980/1.650 mm,
Radstand: 2.680 mm,
Tankinhalt: 56 l,
* Werksangaben
Für das Schotterwandern 2018 stand dem Testteam ein Jaguar E-Pace in der Top-Ausstattungsvariante R-Dynamic HSE zur Verfügung. Als Motor war der 4-Zylinder 2,0 l Turbo-Dieselmotor mit 180 PS und das 9-Stufen-Automatikgetriebe eingebaut. Weitere Konfigurationsvarianten bietet Jaguar mit zwei Turbo-Diesel mit 150 PS bzw. 240 PS und drei Turbo-Benziner mit ebenfalls 2,0 l Hubraum und 200, 245 oder 300 PS an. Eine Alternative zur Automatik ist für eingefleischte und unverbesserliche Handschalt-Enthusiasten das angebotene, manuelle 6-Ganggetriebe.
Der Motor läuft in allen Drehzahlbereichen sehr kultiviert, nimmt spontan Gas an und stellt in allen Situationen genügend Leistung und Drehmoment bereit. Er kennt selbst bei niedrigen Drehzahlen kein Brummen oder Vibrieren.
Das 9-Stufen-Automatikgetriebe stellt für gemütliches Cruisen immer den richtigen Gang zur Verfügung, egal ob auf steilen Forstwegen, oder auf Autobahnen. Beim Kickdown braucht es allerdings eine gewisse Nachdenkpause zum Zurückschalten, oder besser die vorausdenkende Unterstützung des Fahrers, durch aktives betätigen des Schaltpanels. Die beiden Wippen hinter dem Lenkrad erhöhen den Fahrspaß gewaltig und verleiten zu einer sportlichen Fahrweise. Sie sind stets funktionsbereit und es ist nicht notwendig den Schaltknüppel dazu in die Ebene „manuell“ zu stellen. Das zurückschalten um 2 Gänge funktioniert problemlos, solange dabei nicht die zulässige Höchstdrehzahl überschritten wird. Wäre dies der Fall schaltet die elektronische Steuerung einfach nicht und verhindert so einen kapitalen Motorschaden. Beim Übergang in den manuellen Schaltmodus ändert sich die Anzeige des Head-Up-Displays und es wird zusätzlich der gerade eingelegte Gang und ein symbolisiertes Drehzahlband eingeblendet, auf dem die augenblickliche Drehzahl im Verhältnis zur Höchstdrehzahl angezeigt wird.
Das Head-Up-Display ist im Verkehr eine angenehme Unterstützung. Es zeigt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, aktuell gefahrene Geschwindigkeit und wichtige Verkehrszeichen wie z. B. Überholverbot. Leider werden nicht immer alle Verkehrszeichen erkannt, sodass man sich nicht 100 prozentig und in jeder Situation darauf verlassen kann.
Der kurze Radstand, die kurzen Überhänge der Karosserie und die enorme Bodenfreiheit (wird im Off Road-Modus von 21,5 auf 26,5 cm erhöht) ermöglichen im Gelände große Böschungswinkel zu befahren, ohne die Gefahr dabei den Boden zu berühren, oder mit dem Fahrzeugboden aufzusitzen. Die Federwege sind lang genug, um auch bei großen Niveauunterschieden immer alle vier Räder am Boden zu behalten und so stets den notwendigen Kontakt und Vortrieb aufrecht zu erhalten.
Im Stadtverkehr merkt man nicht, dass man mit einem rund 1.800 kg schweren Gerät unterwegs ist. Beim Ampelstart nimmt es die Raubkatze mit jedem anderen Gefährt auf und zeigt den Möchtegerns, die sportlichen Auspuffrohre mit der stylischen Carbon-Applikation unter der Heckstoßstange. Die Serpentinen der Wiener Höhenstrasse werden sportlich und mit wesentlich geringerer Seitenneigung als erwartet durchfahren. Überholvorgänge auf den kurzen Geraden sind bei der Spurtstärke dieses Schnurrkätzchens problemlos zu absolvieren.
Nachteilig im Gelände und auf schlechten Wegen ist die hohe Gürtellinie und die wuchtige Motorhaube, die den Blick auf die unmittelbar vor den Rädern liegende Strecke verdeckt und so das exakte befahren von Spurrinnen, oder Durchfahrten von Wasserläufen erschwert.
Das Instrumentenbrett besteht aus einem Bildschirm auf dem Drehzahlmesser und Tachometer als virtuelle Rundinstrumente dargestellt werden. Im dazwischen liegenden Anzeigefeld kann man mit den Bedientasten am Lenkrad durch eine Vielzahl von Informationen scrollen. Allerdings kehrt der Bordcomputer nach einigen Sekunden immer wieder in die Ausgangsanzeige zurück, egal ob die Standardanzeige für den augenblicklichen Fahrzustand, gerade die relevanten Informationen bietet, oder nicht. Positiv aufgefallen ist in diesem Zusammenhang, dass die Richtungsinformationen des Navi-Systems bei Kreuzungen in diesem Feld und ergänzend im Head-Up-Display angezeigt werden. Die Tachometeranzeige ist ziemlich optimistisch, sie zeigt bei Autobahngeschwindigkeit eine um rund 10 Prozent zu hohe Geschwindigkeit an.
Praktisch sind die beiden Drucktasten für den Bergabfahr-Assistent und das Deaktivieren der Start-Stopp-Automatik, sowie der kleine Schiebeschalter zur Wahl der verschiedenen Fahrmodi (Eis/Schnee, Eco, Normal, Dynamic). Sie befinden sich auf der Mittelkonsole vor dem Schalthebel und sind problemlos zu erreichen.
Der Downhill-Assistent, bei Jaguar ASPC genannt, hat in Zusammenarbeit mit dem ABS das Fahrzeug selbst unter schwierigen Bedingungen und Nässe bestens unter Kontrolle und passt die Geschwindigkeit selbsttätig dem Gefälle an.
Die Innenausstattung ist dem Image von Jaguar entsprechend vom Feinsten. Sie bietet ein beheizbares Lederlenkrad, 18-fach elektrisch verstellbare Sportsitze mit Memoryfunktion und ein 380 Watt Soundsystem mit 11 Lautsprechen um nur einige der Highlights aus der umfangreichen Liste der Serien- und Sonderausstattung zu nennen.
Damit wird das Jagdrevier dieses SUV wohl eher der Großstadtdschungel, oder die Hetzjagd auf der Autobahn sein, als der harte Einsatz auf Forstwegen oder Almen, wenngleich er bei dem Test bewiesen hat, dass er es auch unter schwierigsten Bedingungen mit seinen Konkurrenten aufnehmen kann, oder ihnen sogar überlegen ist.