vom 28.06. – 01.07.2017
Runde 1.000 Audi quattro werden rund um das wunderschöne St. Gilgen am Wolfgangsee ins Scheinwerferlicht treten. „Die Autos sind meine Stars“, lacht Reischl, und relativiert: „Rudi Stohl oder Harald Demuth sind bereits gute Freunde der Veranstaltung“ – Audi lädt zum längsten Holzkohlegrill – eingeladen wurden ganz besonders „gute Seelen“: ehemalige quattro-Werksmechaniker…
Wir schreiben das Jahr 2015. Die quattrolegende feiert neben 35 Jahren quattro-Antrieb auch ihr eigenes, bereits zehnjähriges Jubiläum – und übersiedelt in das malerische St. Gilgen am Wolfgangsee. Zu den Gratulanten gehört auch Walter Röhrl, der zweifache Rallye-Weltmeister beehrt die Fans des Audi quattro bereits ein zweites Mal. Auf der idyllischen Postalm wird auf einer gesperrten Strecke mit den Audi quattro-Rallyeboliden gefahren – viele der aus ganz Europa angereisten Fans können es kaum fassen: Organisator Peter Reischl verzichtet bewusst auf ein „strenges Protokoll“ mit genau errechneten Startzeiten oder Startreihenfolgen. So kommt es zu gemütlichen Pausen, Superstars wie ein Walter Röhrl plaudern mit den Fans, einige von den Starpiloten betätigen sich zudem als liebenswerte „Rallye-Taxler“…
Was den Charme der quattrolegende ausmacht
In diesem Jahr 2015 findet zeitgleich und nur runde 200 Kilometer entfernt ein weiterer RallyeHistoric-Event statt. Viele Fans besuchen beide Veranstaltungen und genießen auf der „Verbindungsstrecke“ zwischen Saalfelden und St. Gilgen die wunderbare Landschaft, deren unverbrauchte Schönheit die Stimmung der Fans zusätzlich in die Höhe schnellen lässt.. Ein von Saalfelden kommender Besucher bringt es schließlich auf den Punkt: „In Saalfelden habe ich in einer Warteschlange rund 30 Minuten auf die Autogramme der Piloten gewartet – hier auf der Postalm konnte ich unglaubliche 20 Minuten lang mit dem Helden meiner Kindheit plaudern.“ In den Gesichtern der Fans flackert die Flamme der Leidenschaft und jene der Freude an dieser wunderbaren Naturarena. Lediglich ein Gewinner einer Rallyemitfahrt scheint seinen Traum vom „heißen Sitz“ wegen eines technischen Problems am Audi des mitgewonnenen Piloten begraben zu müssen. Da fragt Walter Röhrl spontan: „Wenn es dir nichts ausmacht, dass jemand anderer hinter dem Lenkrad sitzt, kannst du gerne einmal bei mir mitfahren!“ Der verdutzte, eben noch
enttäuschte Fan kann sein Glück kaum bis so gut wie gar nicht fassen – für ihn erfüllt sich an Ort und Stelle ein Lebenstraum. Mit einem Audi quattro mitfahren wollte er – dass er jetzt neben dem Idol seiner Kindheit im Audi quattro festgeschnallt wird, hätte sich dieser Fan „kaum zu träumen gewagt“, eine Verkettung von Umständen und die auf der Postalm gelebte Gemütlichkeit machen so etwas möglich…
„Querdenker“ an Bord
Die grundlegende Lebens- und Business-Philosophie, wonach sich Qualität nicht zwingend und schon gar nicht ausschließlich über möglichst hohe Zuschauerzahlen, möglichst lange Warteschlangen beim Autogrammtischchen oder möglichst viele bekannte Namen auf der Starterliste definiert, hat schlussendlich auch Automobilszene-„Urgestein“ Roland R. Firtinger dazu bewogen, die quattrolegende als Partner aktiv zu unterstützen.
„Quer“ als das in Wahrheit „bessere“ Zeitschriftenformat zu bezeichnen, sollte man vor allem in einem Zeitschriftenhandel tunlichst unterlassen – denn die dort vertretenen Mitbewerber kommen beinahe durch die Bank im Hochformat daher. „Quer“ als die einzig schnelle, die einzig wahrhaftige Fortbewegungsart von Rallyeautos zu definieren, sollte man wiederum tunlichst vermeiden, wenn Zeiten gestoppt werden. Dass „quer“ trotzdem eine mehr als gesunde Existenzberechtigung aufweisen kann, liegt an dem, was dahinter steckt: Sowohl Roland R. Firtinger als auch Peter Reischl stehen für einen bewusst gewählten eigenständigen Weg – sowohl das Magazin MotorSport Insider als auch die quattrolegende wurden am Beginn ihrer Existenzen vermutlich von dem einen oder anderen Zeitzeugen auf unterschiedlichem Level wohlwollend belächelt. Letztendlich jedoch setzten sowohl Firtinger als auch Reischl unbeirrt die gewählte Marschrichtung fort – getragen von einer Leidenschaft, die man sowohl dem MotorSport Insider als auch der quattrolegende schon seit vielen Jahren aus weiter Ferne ansehen kann. Sowohl MotorSport Insider als auch quattrolegende genießen in der Racing- und Automobilliebhaber-Gemeinde längst einen Kult-Status, der immer dann entsteht, wenn sich Menschen bewusst für eine eigene Richtung entscheiden…
1.000 quattro
Für die zwölfte Ausgabe der quattrolegende, welche bereits zum dritten Mal in und um St- Gilgen am Wolfgangsee abgehalten wird, hat sich Initiator und Veranstalter Peter Reischl etwas Neues einfallen lassen. Abgesehen von den gerne gesehenen und sehr gut zur quattrolegende passenden „Stammgästen“ wie Österreichs Rallye-Abenteurer Rudi Stohl oder den mehrfachen Deutschen Rallye-Meister Harald Demuth und einigen weiteren bekannten Gesichtern wollte Peter Reischl heuer endlich einmal jene Menschen in den Lichtkegel der Scheinwerfer stellen, die dafür gesorgt haben oder mitunter auch heute noch dafür sorgen, dass die Fahrer der kultigen Audi quattro-Boliden zum einen verdammt schnell unterwegs waren und dass sie zum anderen natürlich auch die Zielrampe erreichen und sie so mit ihren erzielten Ergebnissen Geschichte schreiben konnten.
So werden heuer einige jener Werksmechaniker eingeladen, die ab den Achtzigerjahren an den in der Rallye-Weltmeisterschaft eingesetzten Audi quattro Hand anlegten.
„2017 unsere Autos als Stars“
Da passt es gut, dass Audi zu einem ungewöhnlichen, aber mit Sicherheit wohlschmeckenden Event lädt. Die Mannen rund um die Kultmarke wollen in St. Gilgen mit dem längsten Holzkohlengrill Europas glänzen, womit sie rund sieben bis acht Meter zuwege bringen müssten. Die Audi AG, die sich im Laufe der Jahre immer mehr mit der quattrolegende identifizieren konnte ist auch in diesem Jahr wieder mit der AudiWelt Wolfgangsee vertreten, bei der auch die aktuellen quattro-Modelle vorstellt werden.
Apropos Europa: Wenn Sie auf den europäischen Autobahnen diverse Rallye- und/oder Audi quattro-Transporter oder gar einen originalen Audi quattro erspähen, ist die Wahrscheinlichkeit mehr als hoch, dass sich das Schmuckstück auf der Fahrt zur quattrolegende befindet. Wie bei einer der früheren Sternfahrten strömen in der kommenden Woche die quattros nach Österreich, denn die quattrolegende ist heute die größte quattro-Veranstaltung auf dem Planten Erde: Bei der quattrolegende starten 260 Audi quattro bunt gemischt bis Baujahr 1997. Dazu kommen einige hundert private Audis, die allesamt die Region beleben werden.
Die Autos sollen heuer, neben den Mechanikern, die Stars der quattrolegende sein. Neben den erwähnten Freunden der Veranstaltung hat Peter Reischl diesmal bewusst auf das Engagement eines internationalen Topstars verzichtet. Im Vorjahr beehrte beispielsweise der charismatische Stiq Blomqvist die Veranstaltung.
Schon am Donnerstag wird erstmals eine große Runde durch das gesamte Salzkammergut gedreht, inkludiert sind Teile der legendären Alpenfahrt, hohe Berge, wunderschöne Seen, dazu der „Grand Canyon Österreichs“ mit einer abenteuerhaften, einspurigen Bergstraße und schließlich die Tauplitzalm als berühmtes Ziel, denn hier hat schließlich auch die EnnstalClassic Station gemacht…
Ein Novum ist heuer auch, dass sowohl am Freitag als auch am Samstag auf der eingangs erwähnten Postalm gefahren wird.