Luxus ohne Verluste! Wenn Schönheit mit Allrad kommt

Getriebe
Verbrauch
Fahrerlebnis
Bedienbarkeit
Gewicht
Preis
Preis: € 81.100,-, Sonderausstattungen: € 21.820,-, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 102.920,-
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Knieairbag für Fahrer, Seitenairbags, Drei-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, ISOFIX-Befestigungspunkte auf den Rücksitzen,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,8 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 7,3 sec.,
Vmax: 217 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Kette, Common Rail Einspritzung, 2Turbolader, Intercooler,
Hubraum: 1.999 cm3,
max. Leistung: 240 PS/177 kW bei 4.000/min-1,
max. Drehmoment: 500 Nm. bei 1.500/min-1,
Verdichtung: 15,5:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 8-Stufen-Automatik, Allrad permanent, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, doppelte Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, innenbelüftet, v/h-Ø 325 mm, ABS,
Bereifung: 235/65 R18,
Gewicht: 1.841 kg,
L/B/H: 4.803/2.032/1.665 mm,
Radstand: 2.874 mm,
Tankinhalt: 60 l,
* Werksangaben
Velar. Der Neue der Briten. Fast genau 50 Jahre, nachdem sie mit dem ersten Range Rover den Geländewagen zum Luxusliner geadelt haben, wollen sie das Segment mit dem neuen Range Rover Velar jetzt noch einmal neu definieren. Mit „Velar“ nutzen sie dafür einen Namen, den schon die allerersten Prototypen des Range Rovers getragen haben. Ja, macht man das? Gilt das auch?
Es ist ein Genuss mit dem Velar über die Straßen zu gleiten. Man fühlt sich wohl und steigt ungern aus, freiwillig fährt man kleine Umwege um einfach noch ein paar Minuten länger im Auto verbringen zu können, bevor man an sein Ziel kommt. Dabei wird der Alltagsstress total vergessen, der Körper stellt auf Entspannung um, das Gefühl ähnelt jenem, einfach zu Hause zu sein. Mama, einen Scotch, bitte – ah na, ein paar Meter sind´s ja noch bis zur Haustür.
Feinstes braun/schwarzes Leder, geziert mit weißen Nähten, dunkles Wurzelholz, Alu und mit schwarzem Klavierlack überzogenes Plastik, lassen jeden der hochwertige Materialien mag, einfach nur dahin schmelzen. Auch bei der Verarbeitung findet man keine Fehler. Egal was angegriffen, gedrückt oder gestreichelt wird, nichts lässt an Minderwertigkeit spüren. Alles sitzt fest, vibriert keinesfalls oder knarzt, selbst beim Befahren schlechterer Straßen bleibt man von unerwünschten Störgeräuschen verschont.
Generell muss gesagt werden, dass der Velar ausgezeichnet gedämmt wurde. Wind-, Motor- und Abrollgeräusche sind auf das absolute Minimum reduziert und lassen auch bei über 130 km/h auf der Autobahn angenehme Gespräche mit dem Beifahrer zu.
Auf Knöpfe und Tasten wurde im Innenraum beinahe ganz verzichtet, stattdessen gibt es zwei Touchscreen in der Mittelkonsole und ein großes Display hinter dem Lenkrad. Am Anfang wirkt das alles schon ein wenig kompliziert, denn eine fixe Position für Navigation, Radio, Klima und Co. gibt es nicht wirklich. Man kann sich nahezu alles überall anzeigen lassen, was die Bedienung zu Beginn nicht gerade einfach macht. Doch mit der Zeit lebt man sich in das System ein und dann schlägt der große Vorteil durch: Die vielen Anzeigevariationen kann man sich im Cockpit individuell zusammensetzen und sich diverse Informationen dort anzeigen lassen, wo man sie haben will und nicht wo es der Hersteller vorgesehen hat.
Nicht nur dem Interieur ist das entspannte Fahrerlebnis zu verdanken, auch das Achtstufen-Automatikgetriebe und der wahnsinnig elastische Zweiliter Biturbo-Common Rail Diesel tragen einen großen Teil dazu bei. Das Achtstufen-Getriebe leistet sehr gute Arbeit, es schaltet immer butterweich, dabei ist es egal ob man gerade unter Volllast beschleunigt, oder nur in der Gegend herum rollt. Bemerkenswert ist, dass man nie das Gefühl hat, es wäre gerade der falsche Gang eingelegt. Es schaltet wirklich extrem durchdacht und fast schon so vorausschauend, als ob es wissen würde was der Fahrer will. Unnötige Gangwechsel gibt es dadurch so gut wie nie. Die Achtstufen-Schaltung bietet noch einen mittlerweile bekannten – Vorteil: Die hohe Anzahl an Gängen ermöglicht den Herstellern eine engere Abstufung der einzelnen Fahrstufen, dass verbessert die Fahrleistungen des Motors, steigert dessen Effizienz, welche sich enorm auf den Verbrauch auswirkt und den muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Der Range Rover Velar ist ein SUV mit einem Gewicht von knapp über Zweitonnen und trotzdem ist es möglich dieses Auto mit sage und schreibe siebeneinhalb Liter auf 100 Kilometer zu bewegen.
Einerseits ist es dem guten Getriebe zu verdanken, andererseits natürlich auch dem sehr effizienten Dieselmotor. Der Biturbo aufgeladene Motor ist ein Wunder in Sachen Drehmoment. 500 Nm liegen schon bei 1.500 Umdrehungen an und das aus einem Zweiliter-Aggregat! Mit dem früh anliegendem Drehmoment und einer Leistung von 240 PS bei 4.000 U/min. ist der Selbstzünder im unteren Drehzahlbereich sehr spritzig und oben herum geht ihm nicht die Kraft aus.
Beim Fahren des Velars macht sich das schon angesprochene hohe Eigengewicht in gewissen Situationen deutlich bemerkbar. Solange man über die Straßen gleitet ist alles im grünen Bereich, auch flotter ist kein Problem. Die Physik ist aber leider auch ein Luder und wehe man überfährt die Grenzen des Fahrzeuges, bremst einmal etwas später und hart. Dann drückt die Masse vehement nach vorne und wer dann noch glaubt einlenken zu müssen, wird mit elendigem Untersteuern bestraft. Flott geht allemal, aber sportlich mag der Dicke gar nicht. Das unerbittliche an dem Range Rover Velar ist, dass trotz dem ganzen Luxus und Schnickschnack welchen das Auto bietet und dem eleganten und hochwertigem Auftreten, man dem SUV zutraut, auch etwas härteres Gelände zu befahren. Die Technik und Karosserie machen so einen soliden und robusten Eindruck, wie bei fast keinem anderen Hersteller. So gesehen ist er mit Sicherheit ein guter „Schotterwanderer“, aber wer, von den jenigen die ihn sich leisten können und wollen, will davon überhaupt was wissen? Können würd´ er auf alle Fälle…