Nah am Premium – Kodiaq als best ever…

Fahrwerk,
Interieur,
Möglichkeiten
Siebengang-DSG,
Head Up-Display,
hohe Ladekante
Preis: € 48.200,-, Mehrausstattung: Anhängerkupplung schwenkbar € 941,16, Fahrwerksregelung dynamisch € 9906,84, Frontscheibe beheizbar € 295,68, ISOFIX-Kindersitzvorbereitung € 35,64, Relax-Paket € 335,28, Rückfahrkamera mit Waschdüse € 393,36, SKODA Top Card e 15,84, Soundsystem CANTON € 390,72, Sport-Paket € 1.075,80, Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 57.331,76
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags vorne und hinten, Knieairbag für Fahrer, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, Kopfstützen auf allen Plätzen,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,7 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 8,9 sec.,
Vmax: 210 km/h,
Motor: 4-Zylinder vorn quer, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, direkte Einspritzung, Common Rail, 1Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.968 cm3,
max. Leistung: 190 PS/140 kW bei 3.500-4.000/min-1,
max. Drehmoment: 400 Nm. bei 1.750-3.250/min-1,
Verdichtung: 15,5:1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: 7-Gänge, Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, h-Mehrlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: Scheiben, v-belüftet, ABS,
Bereifung: 215/65 R17,
Gewicht: 1.677 kg,
L/B/H: 4.700/1.880/1.680 mm,
Radstand: 2.790 mm,
Tankinhalt: 58 l,
* Werksangaben
In der Käufergunst haben SUV´s inzwischen der Kompaktklasse den Spitzenrang abgenommen. Der Skoda Kodiaq ist eine rollende Erklärung für diesen Erfolg.
Die tschechische VW-Tochter Skoda schafft es schon seit einigen Jahren, mit guten Ideen, einer cleveren Nutzung der vom Konzern ermöglichten Technik, sowie einem modernen, aber nicht modischen Design Erfolgsgeschichte zu schreiben. Nachdem man das Thema SUV mit dem Yeti noch recht vorsichtig angegangen war, kam mit der Kodiaq ein Modell, das den Konzernbruder Tiguan in Sachen Raumangebot und Alltagstauglichkeit in den Schatten stellt. Nicht umsonst hat VW inzwischen den Tiguan Allspace vor- und beim Platzangebot wieder Gleichstand hergestellt.
Skoda zieht aber mit dem „Sportline“ nochmals an, optisch machen Details den Unterschied – und zwar nicht nur zu den Markenkollegen: Das Interieur beeindruckt durch Sportsitze mit Alcantara-Bezug, Carbon-Applikationen und Ledersportlenkrad. Außen dominieren die schwarzen Designelemente: Kühlergrill, Dachreling und Außenspiegelgehäuse. Der schmale Silberstreifen unter dem hinteren Stoßfänger gibt dem Kodiaq Sportline zusätzlich Dynamik, ebenso die in schwarz gehaltenen Verbreiterungen und serienmäßigen 19-Zoll-Leichtmetallräder.
194 Millimeter Bodenfreiheit garantieren jeden Freiraum im unebenen Gelände, die adaptive Fahrwerksregelung DCC mit elektrisch geregelten Dämpfern und der Allradantrieb (je nach Motor), sorgen auf jedem Untergrund für Sicherheit und Traktion. Eine Reihe an Assistenzsystemen unterstützt den Fahrer optimal und lässt keine Wünsche hinsichtlich Konnektivität und Kontrolle offen. Mal beim Namen genannt: Ganz nah am Premium!
In Zeiten grassierender Dieselskepsis (warum eigentlich?) fallen deren 190 PS ins Auge. SUV und gut im Futter stehend – ist das noch eine vernünftige Kombination?
Mit schwarzen Anbauteilen, großen Alufelgen, Allradantrieb und schwarzem Interieur gibt sich der Skoda Kodiaq Sportline nicht nur dem Namen nach sportlich. Seit heuer ist dieses Skoda Modell am Markt und bildet die SUV-Speerspitze der tschechischen Marke. Dort macht er nach, was der sportlich verpackte Superb schon länger vorgibt: Dessen Zusatzausstattung Sportline enthält neben dem schwarzem Interieur auch 19 Zoll große Alufelgen. Beim großen SUV aus dem Hause Skoda wird die Optik außerdem mit schwarzen Farbakzenten und Anbauteilen unterstrichen. Und wie der Scout verfügt auch der Sportline stets über Allradantrieb.
Da die komplett weichgespülten Varianten mit Antrieb nur einer Achse nicht vollends überzeugt können – wenn schon Gelände-Gene, dann auch mit Matschtalent – lieferte Skoda den Kodiaq als sogenannten „4×4 TDI SCR“ und mit DSG-Getriebe aus. Der Turbo verteilt 190 PS an die vier Räder und gibt sich typisch für aufgeladene Motoren, zivilisiert und kräftig. Naturgemäß ist ein zwangsbeatmeter Selbstzünder etwas mehr zu vernehmen, als ein entsprechender Benziner, was sich sowohl beim Kaltstart wie auf Langstrecke wohltuend kaum bemerkbar macht. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man sagen, dass ein „Klopfender“ der nicht ausgereizt wird, auf Autobahnen kaum mehr zu hören ist.
Man fährt den Kodiaq seinem Naturell gemäß eher gelassen, nutzt den Druck aus dem Drehzahlkeller, auf langen Strecken den Tempomat und nur selten das PS-Potential des Vierzylinders. So kann man die Verbrauchsanzeige zwischen sechs und sieben Litern halten. Im hügeligen, aber meist tempolimitierten Hinterland kommen gar Verbräuche um den Normwert von 5,6 Litern und darunter heraus. Flotte Etappen bringen die Anzeige dafür schnell in höhere Bereiche. Das ist alles in Ordnung, Skoda koppelt den Motor an ein Siebengang-DSG. Nun ist das sogenannte Direktschaltgetriebe des VW-Konzerns zwar ein gutes, aber auch schon etwas betagtes Getriebe, was sich bei anderen Modellen gerne im Rangierbetrieb bemerkbar macht. Die Tschechen haben die Abstimmung aber so hinbekommen, dass es sich fast wie eine moderne Wandlerautomatik anfühlt.
Mit 190 PS bewegt sich der Kodiaq im oberen Leistungsbereich der Kompakt-SUVs, denen er mit seinen Abmessungen bereits entwachsen ist. Geht man nur von der Größe aus, heißt der Wettbewerb eigentlich Mercedes GLC, Audi Q5 oder BMW X3, Fahrzeuge die bei vergleichbarer Ausstattung und Leistung schnell mal 15.000,- oder gar 20.000,- Euro teurer sind als der Tscheche, selbst in der Sportline-Konfiguration.
Den genannten Premiumwettbewerbern ist der Kodiaq in Sachen Innenraum klar überlegen, weil der quer eingebaute Motor weniger Bauraum benötigt. Das kommt den Passagieren spürbar zugute. Vor allem denen in der zweiten und der optionalen dritten Reihe. Letztere muss man aber nicht haben, wenn der Nachwuchs aus dem Kindergartenalter heraus ist und nicht mehr in halber Mannschaftsstärke zum Sport gefahren werden will. Nimmt man erwachsene Freunde mit auf Reisen, ist der Platz in der zweiten Reihe keinesfalls schlechter als der vorne. Selbst hinter einem großgewachsenen Fahrer der 1,90-Meter-Klasse bleiben locker zwanzig Zentimeter Knieraum. Das klappt bei den erwähnten Premiumprodukten nicht. Auch nicht bei den bürgerlichen Wettbewerbern, außer eben dem ziemlich ähnlichen Tiguan Allspace. Der Preis dieser Karosserieform? Leider eine ziemlich hohe Ladekante…
Das der Kofferraum bei voller Bestuhlung 720 Liter schluckt und sich das Ladevolumen bis auf maximal 2.065 Liter steigern lässt, wenn man die Rücksitzlehnen umklappt, unterstreicht den Nutzwert des Fahrzeugs. Bei einem Kurzurlaub zu zweit drohen Trolleys hinten zu vereinsamen.
Skoda konnte bei der Konstruktion des Kodiaq auf die aktuellen Assistenzsysteme des Konzerns zurückgreifen. Alles was der sogenannte Modulare Querbaukasten hergibt, ist im Prinzip vorhanden. Auch die Vernetzung via Smartphone klappt einwandfrei. Vermissen wird man ein Head Up-Display, aber das ist in diesem Baukasten ohnehin nur in einer einfachen Form und für den Kodiaq gar nicht erst lieferbar.
In dieser Hinsicht ist die erwähnte Premium-Liga mal eine Spur besser. Auch beim Federungskomfort kommt der Kodiaq nicht ganz etwa an einen luftgefederten Mercedes GLC heran, liefert aber in seiner Liga ein exzellentes Ergebnis. Nur wer wirklich mehr Komfort und dazu dieses gewisse Extra an Saturiertheit haben will, ist bei Daimler und Co. besser aufgehoben, muss dafür aber sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Dies muss einem auch klar sein.