Ampelsprinter

Turbomotor
Getriebe
Straßenlage
Ablagefächer
Ladekante
Start/Stop-Knopf
Preis: € 17.552,-, Sonderausstattung: € 2.705,- (exkl. Steuern), Gesamtwert des Testfahrzeuges: € 24.818,68
Sicherheit: Fahrer und Beifahrerairbag, Kopfairbags vorne und hinten, Seitenairbags vorne , Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit pyrotechnischen Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, ISOFIX-Kindersitzbefestigung im Fond,
Verbrauch/Drittelmix*: 4,8 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,1 sec.,
Vmax: 185 km/h,
Motor: 3-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf und- block, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, VVT, direkte Einspritzung, 1Turbolader, Ladeluftkühler,
Hubraum: 1.199 cm3,
max. Leistung: 130 PS/96 kW bei 5.500/min-1,
max. Drehmoment: 230 Nm. bei 1.750/min-1,
Verdichtung: 10,5:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 6-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-McPherson-Federbeine, Dreiecksquerlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: v-Scheiben, h-Trommeln, ABS, ASR,
Bereifung: 225/45 R17
Gewicht: 1.045 kg,
L/B/H: 4.170/1.710/1.480 mm,
Radstand: 2.600 mm,
Tankinhalt: 50 l,
* Werksangaben
Mit dem Wort Cactus verbindet der Normalbürger im Allgemeinen eine stachelige, schlichte und widerstandsfähige Erscheinungsform. Stachelig und schlicht trifft auf den C4 keinesfalls zu, widerstandsfähig allerdings schon. Seine äußere Erscheinung und sein Innenraum sind eher vergleichbar mit dem bunten Bild einer Kaktusblüte und die schwarzen Kunststoffleisten an den Radkästen machen ihn widerstandsfähig gegen tätliche Angriffe, mittels unachtsam geöffneter Türen auf diversen Schrägparkplätzen. Zu dem bunten Bild tragen weiters die weiß umrandeten Nebelscheinwerfer bei, die dem C4 dadurch ein markantes und unverwechselbares Aussehen verleihen.
Sobald der Fahrer hinter dem Volant Platz genommen hat, schweift der Blick nach dem Start/Stopp-Knopf suchend über die Armaturenlandschaft. Dieser findet sich schließlich unter dem Armaturenbrett hinter dem Schalthebel und ist nur mit einer dezenten Verbeugung zu erreichen. Der Innenraum wirkt poppig und spricht mit seinem Design eher junge und jung gebliebene Auto-Enthusiasten an.
Mit einem kurzen Druck meldet sich der Motor und überrascht mit einem sportlichen, leicht rauen, typischen Dreizylinderklang und angenehmer Akustik. Der Turbolader beatmet das kleine Aggregat schon von tiefen Drehzahlen heraus und verleiht ihm dadurch ein beachtliches maximales Drehmoment, welches über ein breites Drehzahlbereich zur Verfügung steht. Beim Ampelstart werden sicher einige stärkere Konkurrenten neidisch, denn der Citroën hat meistens die Nase vorn, auf der Landstraße sind Überholvorgänge rasch absolviert. Bei voller Beschleunigung in den unteren Gängen spürt man die Kraft der 130 PS in der Lenkung und der Fahrer sollte sie mit kräftiger Hand zähmen. Mit dem kurzen Radstand lässt sich das Auto fast wie ein Kart um die Kurven werfen und je kurviger die Straße, desto größer wird der Fahrspaß.
Der Motor ist sehr drehfreudig und liebt durchaus höhere Drehzahlen. Mit dieser Eigenschaft hätte er sich in der Ausstattung jedenfalls einen Drehzahlmesser verdient. Nicht nur er wurde infolge einer knallharten Preiskalkulation eingespart, sondern auch die Kühlwasser- oder Öltemperaturanzeige hat ihren Platz im Instrumentenbrett verloren, technisch Interessierte werden bezüglich der Motorinformationen damit im Dunkeln gelassen.
Die Federung ist der französischen Tradition entsprechend komfortabel ausgelegt und schluckt alle Fahrbahnunebenheiten, ohne schwammig zu wirken, oder die Straßenlage negativ zu beeinflussen. Es gibt in flott gefahrenen Kurven kaum eine Querneigung der Karosserie und das Auto klebt förmlich auf der Straße. Bei solch sportlicher Fahrweise wären härtere Sitze vorteilhafter, die besser zu der Charakteristik dieses Citroën passen würden und mehr Seitenhalt bieten könnten.
Auf längeren Fahrten bewährt sich die durchdachte Ergonomie des Cockpits. Abgesehen von dem schon erwähnten Start/Stopp-Knopf sind alle Bedienelemente gut erreichbar. Vorbildlich die großen Tasten am Lenkrad für Tempomat, Radio und Telefon, die auf Anhieb verwechslungssicher zu betätigen sind. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Steuerung der Aircondition und Lüftung über den Touchscreen in der Mitte des Armaturenbrettes. Um die Symbole am Bildschirm korrekt anzutippen, muss der Fahrer den Blick von der Fahrbahn nehmen und zusätzlich sollte die Straße möglichst keine Schlaglöcher aufweisen, damit die ausgestreckte Hand wirklich den gewünschten Punkt trifft.
Betreffend Helligkeit und Kontrast gibt es nichts zu bemängeln, sowohl Touchscreen als auch der kleinere Bildschirm für den digitalen Tacho sind im hellen Sonnenlicht deutlich abzulesen und die automatische Helligkeitsanpassung sorgt für blendfreies sehen während der Nachtfahrten.
Die Kniefreiheit auf den Hintersitzen ist für Erwachsene nur dann ausreichend, wenn die Vordersitze nicht ganz zurückgeschoben werden. Kinder werden jedenfalls ausreichend Platz finden und das gebotene Kofferraumvolumen macht den C4 durchaus familientauglich und für die Urlaubsreise geeignet. Die hohe Ladekante erfordert allerdings einige Muskelkraft beim Be- und Entladen. An heißen Tagen werden Frischluftfreunde versenkbare Fenster in den hinteren Türen vermissen; es gibt leider nur Ausstellfenster.
Im Alltagsbetrieb sucht man vergeblich nach geeigneten Ablageflächen, um schnell einmal das Handy, oder den Schlüsselbund zu deponieren. Die Ablagefläche zwischen den Vordersitzen ist dafür zu klein und außerdem durch den Handbremshebel abgedeckt. Der Stauraum unter der Mittelarmlehne fasst nicht viel mehr als eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug.
Zusammenfassend kann gesagt werden, der C4 Cactus ist ein knallhart kalkuliertes Auto, mit kräftigem Motor und sportlichen Fahrleistungen. Eine gute Wahl für alle, die mehr auf Beschleunigung und Straßenlage Wert legen, als auf überkomplette Innenausstattung und zusätzlich ihre Geldbörse schonen wollen. Viel Fahrspaß zu einem angemessenen Preis.