Sporttourereinsteiger … sie fährt, und fährt, und fährt!

Sitzposition
entspanntes Gleiten
Preis
Motor erst ab 3000 Touren stark
Kräfteraubende vordere Bremse
zu wenig Freunde mit Reiseenduros
Preis: € 8.490,-
Motor: 2-Zylinder in V90°, viertakt, 4Ventile/Zylinder, DOHC (Tassenstößel), flüssigkeitsgekühlt, Mehrscheiben-Nasskupplung, Seilzug,
Hubraum: 645 cm3,
max. Leistung: 71 PS /52 kW bei 8.800/min-1,
max. Drehmoment: 62 Nm. bei 6.500/min-1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 6-Gang, Dichtringkette,
Fahrwerk: Aluminium-Brückenrahmen, Schraubenfedern, Cartridge-System, h-Kastenschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein, Hebelsystem, Gasdruckdämpfer, Federvorspannung per Handrad, Zugstufe,
Bremsen: v-Doppelscheiben, Ø 310 mm, h-Scheibe, Ø 260 mm, ABS,
Bereifung: v-110/80 R19, h-150/70 R17,
L/B/H: 2.275/835/1.405 mm,
Gewicht: 213 kg,
Sitzhöhe: 830 mm,
Radstand: 1.560 mm,
Tankinhalt: 20 l,
Vmax: 185 km/h,
* Werksangaben
Suzuki, der japanische Motorradhersteller aus Hamamatsu Ortsteil Shizuoka, hat ihre bewerte V-Strom-Linie neu aufgelegt. In der alten Version noch etwas eigenständiger, hat Suzuki die 650er V-Strom der 1000er Schwester zum Verwechseln ähnlich gezeichnet, aber wenn man sie nebeneinander stellt, absolut nicht identisch sind. Alles schaut gleich aus, aber wirklich nur ein paar Teile würden auf der jeweils anderen passen. Die Optik ist gelungen, mit ihrem langen Schnabel hat sie einen hohen Wiedererkennungswert und wer mehr Wert auf Endurooptik legt – für den gibt es noch das XT-Model. Das dann mit goldenen Speichen-Felgen und Handprotektoren auffährt. Ok bei den Rückspiegeln, da würde man auch bei halb so großen Spiegel noch die letzten gefahrenen 5 km sehen, aber für das sind ja die Spiegel notwendig.
Dann kommen wir lieber mal zum Motor. Der kleine 90° V2 geht recht flott voran und entfaltet sein Drehmoment sehr gleichmäßig bis in den hohen Drehzahlbereich. Jedoch der Punch aus dem unteren Bereich bis zirka 3.000 Touren fehlt, da zieht er niemanden die Butter vom Brot – ein paar Kubikzentimeter mehr würden ihm da schon gut tun. Da diese „kleine“ V-Strom immerhin, mit vollem 20 Liter Tank, 213 Kilo auf die Waage bringt und die bewegen sich ja nicht von selbst.
In den Kurven gibt sie aber wieder, was sie beim untertourigen Beschleunigen liegen lässt und ist sie mal in Schwung, geht sie gut kontrolliert an den Kurvenscheitelpunkt. Und wenn man den V2 nur bei Laune hält, auch wieder zügig aus der Kurve raus. Längere Touren mit Freunden die es gemächlich angehen, werden aber recht relaxt gefahren das man als einziger fragt, wenn die Anderen auf ihren Nakedeisen und Gebückten schon rebellieren, wo wir als nächstes hinfahren wollen.
Völlig entspannt und frei von Mücken.- und Fliegenleichen durch den guten Schutz des Windschildes, steigt man ab und hilft den Geplagten vom Moped und überlegt sich schon mal eine Tour die man nur mehr mit Gleichgesinnten unternimmt, man will ja schließlich mit Freude und nicht mit Mitleid unterwegs sein. Entspannt flaniert es sich durch Land und Berge und mit Koffer aus dem Zubehörkatalog, steht einer Fernreise nichts im Wege, außer die Freunde die noch keine Reiseenduro in der Garage haben. Selber schuld, denn das Konzept ist Bombe. Aufrechte Sitz- und Lenkerposition, Füße stehen auch bequem auf den Fußrasten, da braucht man nur noch die richtige Bekleidung und andere Freunde. Hihi! Sollte es mit der Sitzhöhe doch nicht klappen, ist dank Zubehörkatalog auch eine andere Sitzbank erhältlich, die um 20 mm höher oder tiefer angeordnet ist.
Hat man dann mal aus seinen Bekannten- und Verwandtenkreis die Reiseenduro-Fahrer ausgemacht, sollte man sich gleich auf ein Pack`l schmeißen und die nächste Reise planen. Wenn nicht gleich welche mit einer BMW S 1000XR, Ducati Multistrada 1200, oder der KTM 1290er Adventure aufkreuzen, kann nix schief gehen. Das 3fach höhenverstellbare Windschild ist Serie, nach Handprotektoren sucht man bei der Standardversion vergebens, fündig wird man da wiederum im Zubehörkatalog. Dafür hat sie einige sinnvolle Elektronikhelfer an Bord, unter anderem das dank Euro 4 verpflichtende ABS, das mit den zwei 310 mm Bremsscheiben zwar gut funktioniert, jedoch sollte man vorher ein Krafttraining der Finger in Betracht ziehen, denn beim Bremsen muss man den Hebel mit viel „Schmalz“ ziehen, sonst wird das mit dem rechtzeitigen Stehenbleiben nichts mehr. Dann gibt’s auch noch eine Traktionskontrolle, bei Suzuki „Suzuki Traction Control System (STCS)“ genannt, die heutzutage ja schon zum guten Ton gehört und auch hier nicht fehlt. Sie ist in zwei Stufen einstellbar und komplett abschaltbar.
Sollte nun die nächste längere Reise mit den „neuen“ Freunden geplant sein, kann man sich mit dem original Zubehörteilen an Koffer und Taschen gut ausrüsten und steht dann neben den anderen da, wie ein richtiger Abenteurer. Und wie wir alle wissen mit einem Motorrad aus dem Hause Suzuki kann man solche Abenteuer voll durchziehen.
Nicht nur weil jeder Mann weiß, wer sich eine Suzuki kauft wird sie erst hergeben wenn ein neues Modell auf den Markt kommt, das einem besser gefällt wie die Eigene, sondern auch weil man bedenkenlos eine Suzuki fahren kann bis ins hohe Alter mit vielen, vielen Kilometern und sie wird dich nicht in Stich lassen. Hegt und pflegt man dieses „zwergenhafte“ V-Strom Bike und quetscht man sie nicht ständig aus, wird man auch lange eine Freude mit dieser kleinen Abenteurerin haben. Und wer jetzt doch Freunde hat die mit schweren BMW, Ducati und Co`s anrücken, man kann ja noch nachlegen mit der V-Strom 1000.