Vier Gewinnt – Ein Pickup für die Ewigkeit

Ruf der Vorgänger,
Serienausstattung in Active,
Fühlt sich leicht an
Auflösung der Rückfahrkamera,
Ruckeln in der Bergabfahrhilfe,
keine Berge vor dem Haus
Preis: € 40.290,-,
Sicherheit: Airbag für Fahrer und Beifahrer, Kopfairbag vorne und hinten, Seitenairbag, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, vorne mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, Sicherheitsgurtwarnsystem, ISOFIX-Kindersitzverankerung hinten, Seitenaufprallschutz,
Verbrauch/Drittelmix*: 7,2 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 12,8 sec.,
Vmax: 170 km/h,
Motor: 4-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderköpfe, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, 4fach gelagerte Kurbelwelle, Common-Rail Einspritzung,
Hubraum: 2.393 cm3,
max. Leistung: 150 PS/110 kW bei 3.400/min-1,
max. Drehmoment: 400 Nm. bei 1.600-2.000/min-1,
Verdichtung: 15,6 :1,
Treibstoff: Diesel,
Kraftübertragung: heck, 6-Stufen-Automatik, Allrad zuschaltbar, ESP,
Radaufhängung: v-Einzelradaufhängung, doppelte Querlenker, Schraubenfedern, Stabilisator, h-Starrachse, halbelliptische Blattfedern, v/h-Gasdruckstoßdämpfer,
Bremsen: v-Scheiben, innenbelüftet, h-Trommeln, ABS, Bremsassistent, Bergabfahrhilfe,
Bereifung: 265/65 R17,
Gewicht: 2.070 kg,
L/B/H: 5.330/1.855/1.732 mm,
Radstand: 3.085 mm,
Tankinhalt: 80 l,
* Werksangaben
Der neue Hilux ruht auf einer Geschichte von etlichen Vorgänger seit 1968 und läuft nun in der achten Generation vom Band. Die robusten Pick Up`s fahren in der ganzen Welt auf allen erdenklichem Untergrund, ob Wüste oder Gestein und es wurden bereits über 16 Millionen davon gebaut. Man hat immer schon von einem Hilux alles verlangt und der Neue wird auch alles bravourös meistern. HIgh LUXury – was die Namensgeber damit ausdrücken wollten, war auf den Komfort des Fahrzeuges hinzuweisen. Jetzt ist hier die Ausstattung noch nicht die luxuriöseste, denn nach der Active gibt es noch die Aufmachung Lounge, die mit einigen Leckereien zusätzlich auffährt. Jedoch vom Beschweren und Raunz`n sind wir weit entfernt, denn die mittlere Zündstufe Active bringt einiges mit an Bord.
Da gibt es 17 Zoll Alus, zwei 12 Volt Steckdosen für Fahrer und Beifahrer, eine 220 Volt Steckdose in der Mittelarmlehne, Bergabfahrhilfe, Tempomat, Sitzheizung und eine Rückfahrkamera, die am 7 Zoll Display leider in einer nicht so guten Auflösung dargestellt wird. Das Display selber ist formschön in das Armaturenbrett eingearbeitet und die Menüführung wirkt auf den ersten Blick einfach und verständlich.
Am Gestühl, das in der ersten Reihe mit Sitzheizung ausgerüstet ist, sitzt man bequem und im Gelände rutscht man auch nicht wie am Kirtag im gefürchteten Tagada, hin und her. Beim angeschnittenen Thema Gelände, bleiben wir dann auch gleich, denn dort fühlt sich der traditionsreiche Pick Up an, als hätte er es erfunden. Egal ob tiefer Schlamm, oder Wasserdurchfahrten, mit 70 cm Wattiefe geht da einiges.
Bergauffahrten können nicht zu steil sein, wenn es mit dem 4H (4×4 schnell) nicht zu bewältigen ist kurz stehen bleiben, am Automatikwahlhebel auf N für Neutral und anschließend den Allraddrehschalter auf 4L (Allrad mit Untersetzung) und sollte das immer noch nicht reichen, kann man die Hinterachse sperren. Entweder man schiebt dann den Berg weg, oder es ist eine senkrechte Wand – dann wird es eventuell auch nicht klappen. Die angetriebenen vier Räder gewinnen im Ernstfall fast immer. Bei steilen Bergabfahrten hilft dann die Bergabfahrhilfe die kinderleicht zu bedienen ist. Vor der Abfahrt den Knopf in der Mittelkonsole drücken, anfahren und wenn es steil wird, weg vom Gas und die Elektronik übernimmt den Rest. Gut kontrollierbar geht es im Schneckentempo bergab.
Hin und wieder ruckelt es ein wenig, wenn die Bremse kurz gelöst wird, was aber dem Grip nicht wirklich schadet. Selbst wenn man zwischendurch mal Gas gibt, oder stehenbleiben will, die Elektronik übergibt und übernimmt alles wie selbstverständlich. Wieder auf Asphalt angekommen reicht der Hinterradantrieb, auch wenn man ihn flotter fährt, kann dank ESP nichts überraschen. Seine Fahreigenschaften sind halt Pick Up-mäßig und nicht Racer-like und im Winter sollte doch mal Schnee liegen, hat man mit dem 4×4 auch alles im Griff. Direkt schade wenn man keine Berge vor der Haustür hat. Das Fahrwerk ist ein guter Kompromiss aus Komfort und mit vielen, vielen Kilos am Buckel, auch noch fahrtüchtig zu bleiben.
Mit den knappen 2.100 Kilo Eigengewicht, das man im Fahrbetrieb absolut nicht spürt, hat der 2,4 Liter Diesel ein leichtes Spiel, egal ob er die 400 Nm auf die Straße oder ins Gelände loslässt und wenn man ihn auf die Ladefläche die maximalen 1.085Kg draufpackt wird es ihn auch nur sehr peripher jucken. Der Hausverstand sagt eh – jetzt bitte nicht auf letzter Rille fahren, der Schwerpunkt ist jetzt höher als sonst! Im Innenraum ist es geräumig und mit der blauen Instrumentenbeleuchtung wirkt er modern. Die Materialien sind passend zum Thema Pick Up, Arbeitstier und Abenteuer ausgewählt, was auch logisch ist, da er wohl in aller Herren Länder durch die Gegend fährt und auch strapazierfähig sein muss.
Als Fahrer findet man gut zur optimalen Sitzposition und das Lenkrad ist längs- und höhenverstellbar, was bei mancher Konkurrenz leider nicht selbstverständlich ist. In der zweiten Reihe der Doppelkabine bringt man locker drei erwachsene Personen rein. Dafür einen Parkplatz zu finden wird dann schon eher zur Challenge. Durch seine lange Motorhaube und den ausgestellten Kühlergrill bringt er es auf 5,33 m und da wird es schwer in der Stadt einen Fleck zu finden, wo der rein bzw. hin passt, von einer Tiefgarage mal ganz abgesehen. Wer trotzdem dort parkt, wird seinen Toyota Hilux mühelos wiederfinden. Man braucht nur dort hinsehen, wo ein Wagen einem halben Meter aus der Parklücke rausguckt. Den 16 Millionen Besitzern vorher war das aber auch egal, denn die meisten dieser Pick Up sind im Arbeitseinsatz und dort ist er richtig aufgehoben. Toy, toy, toy, Toyotaaaa.