Hochbein-Fiesta
Nicht nur Stadtheuler

Beplankung und Türschoner
Sitze erste Reihe
Motor
Knieraum zweite Reihe
Rücksicht
zuviel Kunststoff /Innen
Preis: € 19.850,-,
Sicherheit: Front-Airbag für Fahrer und Beifahrer, Kopf-Schulterairbags vorne und hinten, Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, ISOFIX-Halterungen an den äußeren Plätzen, Kopfstützen vorne und hinten höhenverstellbar, Sicherheitslenksäule,
Verbrauch/Drittelmix*: 5,2 l,
Beschleunigung 0-100 km/h*: 9,0 sec.,
Vmax: 202 km/h,
Motor: 3-Zylinder in Reihe, Leichtmetall-Zylinderkopf, 4Ventile/Zylinder, DOHC, Zahnriemen, VVT, Hochdruck-Benzin-Direkteinspritzung,
Hubraum: 998 cm3,
max. Leistung: 140 PS/103 kW bei 6.000/min-1,
max. Drehmoment: 180 Nm. bei 1.500-5.000/min-1,
Verdichtung: 10,0:1,
Treibstoff: 95 ROZ,
Kraftübertragung: 6-Gang, front, ESP,
Radaufhängung: v-Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine, Dreiecksquerlenker, h-Verbundlenkerachse, v/h-Schraubenfedern, Stabilisator,
Bremsen: v-Scheiben, belüftet, h-Trommeln, ABS,
Bereifung: 205/45 R17,
Gewicht: 1.164 kg,
L/B/H: 4.040/1.941/1.476 mm,
Radstand: 2.493 mm,
Tankinhalt: 42 l,
* Werksangaben
Der Ford Fiesta ist seit 42 Jahren ein Erfolgsmodell im Kleinwagensegment und fährt seit vergangenem Jahr in der achten Generation vor. Logisch, dass er für den Mutterkonzern Ford Motor Company eine tragende Rolle spielt. Große Schwächen konnte sich keine Generation des Fiesta leisten. Die aktuelle Modellreihe wurde aus dem seit 2008 erhältlichen Vorgänger weiter entwickelt. Ganz neu im Programm ist das Modell Active, das mit leicht gehobenem Fahrwerk (18 Millimeter) und dunkler Seitenbeplankung die Crossover-Kundschaft ansprechen soll. Diese Beplankung und das nur bei Ford erhältliche System des beim Öffnen ausklappenden Kunststofftürschoners, schützen in der urbanen Welt vor fiesen Parkremplern. LED-Rück- und Tagfahrleuchten und schicke 17-Zöller runden den modernen Auftritt ab. Ford hat den Fiesta für viel Geld richtig aufgeräumt. Der Neue ist so edel geworden, dass man sich hütet hier Kaffee zu verschütten. Die Mittelkonsole bekam einen stehenden acht Zoll Touchmonitor. Die Armaturentafel ist jetzt ein durchgehendes Teil, das ohne Fugen auskommt. Die Kunststoffe fassen sich durchwegs eine Klasse höher an, es ist aber nach wie vor zu viel davon im Innenraum verbaut. Die manuell verstell- und beheizbaren Sitze der ersten Reihe sind aus einer Stoff-Lederkombination hergestellt und bieten sehr guten Seitenhalt.
Der Kniewohlfühlraum für den Hinterbänkler ist nicht so überragend. Großgewachsene stoßen hier sehr bald unsanft gegen die Vordersitzlehne. Der Kofferraum lässt sich durch umlegen der Rücklehne im Verhältnis 60/40 erweitern. Nach hinten ist die Sicht durch das gegenüber dem Vorgänger geschrumpfte Heckfenster nicht viel besser geworden. Der Dachhimmel ist mit dunklem Stoff verkleidet und die Verarbeitungsqualität makellos.
Auch technisch wurde der Fiesta voll aufgerüstet. Zwei Kameras, drei Radar- und zwei Ultraschalleinheiten bilden die Basis für die neuen Fahrassistenten. Diese umfassen, adaptiver Tempomat mit Auffahrassistent inklusive Distanzanzeige und Warner, Prekollisionsassistent, Fernlichtautomat, Müdigkeitswarner und Verkehrsschilderkennungssystem. Weiters ist ein Premium Navigationssystem (FORD SYNC 3) und ein (Bang & Olufsen) Soundsystem mit Hochtöner in der Mitte des Armaturenbrettes verbaut. Natürlich lassen sich die gängigsten Handymodelle koppeln und genauso wie die Geschwindigkeitsregelanlage, am griffigen und beheizbaren Lederlenkrad steuern. Für angenehmes Reiseklima sorgt eine gut ansprechende Klimaautomatik.
Alle Benzinmodelle des aktuellen Jahrganges sind inzwischen Einliter-Dreizylinder. Die Version mit 140 PS lässt sich sehr ambitioniert bewegen und sorgt für ein hohes Maß an Fahrspaß. Der Dreizylinder legt sich ab knapp oberhalb 2.000 Umdrehungen ordentlich ins Zeug, sobald das kleine Turboloch überwunden ist. Ab 4.000 Umdrehungen wird der Kleine richtig kernig. Es fällt nicht schwer, den Krawallbruder raushängen zu lassen, insbesondere in engen Kehren zieht der Fiesta bei ungezügelter Fahrweise gerne zackig und mit quietschenden Reifen ums Eck. Die Schaltpunktanzeige empfiehlt bereits bei rund 2.000 Touren den Gangwechsel, wir griffen in der Regel, unter normalen Bedingungen bei 2.500 Umdrehungen zum Hebel, stellt der kleine Turbomotor sein maximales Drehmoment bereits schon bei 1.400 Touren zur Verfügung. Die manuelle Sechsgang-Schaltung gleitet sehr präzise und mit sportlichen kurzen Wegen, sie ist gut abgestimmt und harmoniert perfekt mit dieser Motorvariante. Die Start/Stopp-Automatik arbeitet sehr zuverlässig und beinahe unbemerkt. Auch gibt es einen Fahrmodus-Wählschalter der drei verschiedene Einstellungsmöglichkeiten bietet (Normal, ECO und Rutschig). Es wird dabei die Motorcharakteristik und Drehmomentabgabe entsprechend angepasst. Der Verbrauch bleibt mit einer Sieben vor dem Komma, in Anbetracht der Motorleistung im akzeptablen Bereich. Der Motor ist bestens gedämmt, es dringt in keinem Drehzahlbereich unangenehmes Triebwerksgeräusch ins Innere. Das Fahrwerk ist straff, aber keineswegs unkomfortabel abgestimmt. Auch die Bremsen sprechen perfekt, mit einem guten Druckpunkt an. Als Fazit bleibt, der Fiesta Active mit seinem speziellen Outdoor-Look eignet sich perfekt für den Großstadtdschungel – also rauf auf die nächste Gehsteigkante!